Geschichte der französischen Revolution

Äußere und innere Politik des Direktoriums. 85

rade in dieſen beiden Punkten wieder verſhle<tert. So war es immerhin ein Fortſchritt, wenn nun der Beſuch öffentlicher Schulen zu einer Vorbedingung für die Bekleidung öffentlicher Ämter gemacht wurde.

Die Unſicherheit der Straße wußten die Royaliſten dur gedungene Banden no< immer aufre<t zu erhalten; das war das einzige Mittel, das ihnen geblieben war, als Ludwig XVIII. und Graf Artois auf ihre wiederholte Anregung, eine fräftigere Aftion zu entfalten, niht eingegangen waren. Erſt am Tage des Sturzes der Direftorialverfaſſung wurde mit den leßten Reſten der Aufſtändigen ein Waffenſtillſtand geſchloſſen. Weniger gefährli< waren die Radikalen, da ſie keinen Rühalt mehr hatten an den breiteren Schichten des Volkes. Die Leute, die nun wieder Arbeit und Verdienſt fanden, kümmerten ſi<h ni<t mehr um die Politik, und ſo mußte man ſi< auf eine legale Oppoſition gegen die Regierung im geſeßgebenden Körper beſchränken. Nur einmal nahmen die Mahthaber nah dem Wiederausbruch des Krieges, als ihr fähigſter General no in Ägypten verweilte, ihre Suflucht zu energiſchen Maßnahmen, die in ihrer Geſamtheit eine Art Wiederaufleben des Terrorismus bedeuteten ; die Folge war, daß auc die Jakobiner wieder ihr Haupt erhoben; aber der neue Klub, die réunion d’amis de la liberté et de l’egalité, die ſi< am 6. Juli 1799 fonſtituiert hatte, wurde ſhon nah 538 tägigem Beſtand wieder geſchloſſen. Damit war der öffentlihen Meinung der Mittelpunft entzogen, der zu neuen Unruhen hätte führen können. Die Maſſen ſind unter den ſteten Verlegungen der beſtehenden Verfaſſung gleihgültig gegen jede Neuerung geworden. Die Arbeiterbevölferung in den Vorſtädten verhielt ſih ruhig, das Volf hatte wenig oder ni<hts mehr zu ſagen. Man berauſ<te ſi<h an den ungeheuren Erfolgen Bonapartes, deſſen Popularität nun, wo er mit dem geheimnisvollen Sauber des Orients umgeben war, na ſeiner Rükehr in die Heimat no< wu<s; er ſelbſt wußte durc kluge Surü>haltung über ſeine legten Siele alle zu täuſchen, ſo daß ihn ſogar Sienès für den „bürgerlid<ſten“ aller Generale erklären fonnte. Aber ſeine Sreunde hatten ihm vorgearbeitet, und die reife Birne fiel ihm nun in den Schoß.

Der geplante Staatsſtreih gelang, ohne daß der, in deſſen Hände der Staat damit ausgeliefert wurde, an dieſem Tage