Griechische Bildwerke : mit 140, darunter etwa 50 ganzseitigen, Abbildungen

Münzen.

Knidus: Löwenkopf mit offenem Rachen nach rechts. — Aphroditekopf nach rechts.

Tarent: Kopf des Taras im Ring. — Taras auf dem Delphin, unten Muschel.

Caulonia; Nackte männliche Figur nach rechts schreitend, in der erhobenen Rechten ein Zweig, auf dem linken Arm kleine laufende Figur, im Felde vorn ein Hirsch. — Ähnliches Bild vertieft.

Leontini: Löwenkopf mit offenem Rachen, umher vier Gerstenkörner. — Reitender Jüngling.

Syrakus: Weiblicher Kopf nach rechts, umher vier Delphine. Nike ein Zweigespann bekränzend, im Abschnitt Löwe. Leontini: Apollokopf mit Lorbeerkranz. — Löwenkopf mit offenem

Rachen, umher vier Gerstenkörner.

Akanthus: Löwe einen Stier niederwerfend, im Abschnitt Rebe mit Traube. — Vierfach geteiltes vertieftes Quadrat.

Eretria: Kuh stehend, sich kratzend, auf ihrem Rücken eine Schwalbe. — Sepia.

Naxus: Kopf des Dionysos. — Silen am Boden sitzend mit Kantharos. — Strenger Stil.

Naxus: Dasselbe, freier Stil.

Tarent: Taras auf Delphin mit Becher und Dreizack, unten kleiner Delphin. — Nackter Reiter mit gezücktem Speer in der Rechten, zwei Speeren in der Linken.

Akragas: Adler nach links. — Taschenkrebs, darunter Blüte.

Abdera: Greif sitzend nach links, die rechte Pranke erhebend, vor ihm eine Traube. — Vierfach geteiltes vertieftes Quadrat.

Athen: Athenakopf nach rechts. — Eule nach rechts, Olivenzweig

„ „in vertieftem Quadrat.

Agina: Schildkröte. — Mehrfach in einem Abschnitt.

Thurium: Kopf der Athena. — Stürmender Stier.

Terina: Kopf der Nymphe Terina nach rechts in Lorbeerkranz. Siegesgöttin sitzend nach rechts.

geteiltes Quadrat mit Delphin

Terina: Kopf der Nymphe Terina. — Siegesgöttin mit Vögelchen. Messana: Laufender Hase und Pankopf. — Maultierbiga. Aenus: Hermeskopf nach rechts. — Ziegenbock in vertieftem

Quadrat und junger Pan.

Syrakus: Weiblicher Kopf nach links, umher vier Delphine, Nike den Lenker eines Viergespanns bekränzend, im Abschnitt Trophäe. Bez. als Werk des Euainetos.,

Agrigentum: Zwei Adler, einen Hasen verzehrend. — Quadriga.

Terina: Sitzende Göttin mit Vögelchen auf der ausgestreckten Hand. — Kopf der Nymphe Terina.

Knidus: Aphrodite nach Praxiteles,

Syrakus: Nike eine Trophäe errichtend. — Weiblicher Kopf nach

links. Klazomenae: Apollokopf von vorn. — Schwan mit geöffneten Flügeln. Bezeichnet als Werk des Theodotos.

Demetrios Poliorketes von Makedonien. Nike auf dem Vorderteil eines Schiffes stehend (Nike von Samothrake). — Neptun mit gezücktem Dreizack nach links schreitend.

Bildwerke.

Die Datierungen beziehen sich überall auf die vermutliche Entstehungszeit der Originale, nicht der Kopien.

Bei Kopien von Bronzewerken in Marmor sind die Zutaten der Kopisten in den Abbildungen gedämpft. „Marmorkopie“ bedeutet, daß das Original in Bronze, „Kopie“, daß das Original in dem gleichen Material wie die Kopie ausgeführt war.

1. Jünglingsfigur aus Tenea. Die Statue wurde im Jahre 1846 in einem alten Gräberbezirk von Korinth, in der Nähe des korinthischen Dorfes Tenea gefunden. Die Statue lag über einem Grabe auf einer Platte, in die sie mit ihrer Plinthe eingelassen gewesen war. Es ist also nicht ein Götterbild, sondern die Statue eines Verstorbenen. Der Kopf war durch ein übergestülptes Tongefäß geschützt. Arme und Beine waren in mehrere Stücke gebrochen, nur der mittlere Teil des rechten Armes ist ergänzt. (Vgl. die Einleitung.)

. Athena, aus dem Giebelfeld des alten Athenatempels auf der Burg von Athen. In der 2. Hälfte des VI. Jahrhunderts wurde der älteste Tempel der Stadtgöttin von Athen mit einer Säulenhalle umgeben und mit Marmorplatten eingedeckt. Damals wurden die ältesten Giebelskulpturen aus

Il

geringwertigem Kalkstein, von denen noch bedeutende Reste erhalten sind, durch neue aus Marmor ersetzt. In dem einen Giebel kämpfende Tiere, in dem anderen der Kampf zwischen Göttern und Giganten. Aus dem letzteren, wohl dem östlichen Giebeltfelde, stammt die abgebildete Figur. Athena hat einen gewaltigen vor ihr am Boden liegenden Giganten beim Helm oder Haarschopf gefaßt, um ihm die Lanze in die Brust zu stoßen — soviel läßt sich aus den vorhandenen Resten mit Sicherheit schließen. Zur Darstellung eines leidenschaftlichen Affektes in den Zügen des Gesichtes aber war der Künstler nicht fähig, vielleicht auch nicht geneigt. Jedenfalls hat er der göttlichen Siegerin den Ausdruck lächelnder Heiterkeit gegeben, der für ihn sicher ein Zeichen göttlicher Überlegenheit bedeutete.

. Weibliche Figur von der Akropolis von Athen.

Als die Perser im Jahre 480 v. Chr. die von den Athenern verlassene Stadt besetzten und verbrannten, ging eine große Zahl von Bildwerken, die auf der Burg aufgestellt waren, zugrunde. Die letzten Jahrzehnte haben manches davon aus dem „Perserschutt“ durch Ausgrabungen wieder zutage gefördert. Zu diesen Funden gehört auch ie abgebildete weibliche Figur, ein Weihegeschenk, wie die Inschrift der gleichfalls erhaltenen Basis lehrt. — Mit der linken Hand rafite das Mädchen den dünnen Linnenchiton aut, wie das feine geschwungene Rockgefältel beweist, in der Hand des ehemals besonders angesetzten rechten Armes mag sie eine Blume gehalten haben. — Die mit reichen Farbenresten autgefundene Figur ist ein schönes Beispiel für die hohe Entwicklungsstufe, die die Marmorkunst schon vor den Perserkriegen in Athen erreicht hatte. Beherrschend tritt das in breiten Flächen modellierte Gesicht mit dem sanften Wiederschein von Freundlichkeit aus der Umrahmung des sorgfältig gewellten und gelockten Haares hervor, dessen lange Strähnen über das fein gefältelte Gewand niederfallen. Und das frische lebendige Gesicht wieder beherrscht der weiche Mund, der zu jedem kräftigen, edlen Genuß fähig und geschaffen scheint.

. Jünglingskopf. Der kostbare Jünglingskopf der

Sammlung Jacobsen in Kopenhagen wird noch etwas älter sein als die weibliche Figur von der Akropolis in Athen. Jedenfalls stammt er auch aus der Zeit vor den Perserkriegen. Er stellt einen jungen Griechen dar, fein, körperlich und geistig verzärtelt durch die reiche asiatisch beeinflußte Kultur am Hofe des Pisistratus und der Pisistratiden. Kein Mann aus dem Volk, sondern ein junger Aristokrat. Das Stück stammt aus Cypern.

6. 8. 9. Giebelfiguren vom Tempel der Aphaia auf Ägina. 5. Gefallener aus der rechten Ecke des Westgiebels. Ergänzt der rechte Unterarm, der rechte Unterschenkel und mehrere kleinere Stücke. 6. Gefallener aus der linken Ecke des Ostgiebels. Ergänzt außer Kleinigkeiten nur das rechte Bein von über der Mitte des Oberschenkels an und der Helmbusch. 8. Zurücksinkender (fälschlich als rücklings Gestürzter ergänzt) aus der rechten Mitteleruppe des Ostgiebels. Nur der Torso antik. 9. Zugreitender aus der rechten Gruppe des Ostiebels. Ergänzt die beiden Arme, der größere eil des rechten,der ganze linke Fuß und die Nase. Im Jahre 1811 entdeckten der Engländer Cockerell und der Deutsche Haller von Haller-