Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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mich mein Water Adam ausgeführet hat; e8 foll mid, felne Krea= tur halten, und follteft du, irdifcher Leib, darum. zu Trümmern werden und verfhmachten: fo will id jest in den Nofengarten meiz nes Erlöfers Sefu Cheifti duch fein Leiden und Zod zu ihm mit meinem Millen und ganzer Begierde eingehen, und did, du irbie fhyer Keib, der du mir meine Perlen verfchlungen haft, welche Gott meinem Water Adam im Paradies gab, in Chrifti Tode dampfen und den Willen deiner-Molluft in der Eitelkeit brechen, und dich, als einen böfsn Hund, an bie Kette meines ernten Vorfaged an= binden. Und follteft du gleich aller Menfchen Narr darum fein: fo follft du doch meiner Seele ernitem Vorfage gehorfamen. Don diefer Kette foll dic; niemand auflöfen, als der zeitlihe Tod. Dazu helfe mir Gott und feine Kraft! Amen.

Eine Furze Andeutung, wie die arme Seele wieder vor Öott treten foll und wie fie um das eble Nitterfrünzlein flreiten folle ; was für Maffen fie anziehen foll, fo fie wider Gottes Zorn, aud) wider Teufel, Welt und Sünden mit Fleifh und Blut, wider Sterne und Elemente, und wider alle Feinde in Streit ziehen will,

26. Liebe Seele, zu biefem gehöret Einf. Cs muß nicht nur eine Erzählung folher Worte fein; der ernfle vorgefeste Mille muß das treiben, oder wird nicht erlanget werden. Denn will die Seele Chrifti Ritterfvänzlein von der edlen Sophia erlangen: fo muß fie in großer Fiebesbegierde darum buhlen; fie muß fie bei ihrem allerheiz ligffen Namen darum bitten, und in gar großer züchtiger Demuth vor fie treten, nicht alg ein brünftiger Stier oder geile Venus. So lange fie foldhe find, follen fie foldhe® nicht begehren, fie erlangens niht; und ob mag erlangt wirbe in diefer Zeit, fo ift e8 bei folden do nur ein Ölaft davon.

27. Über ein zühtiges Gemäth mag’8 wohl erlangen, dab bie Seele in ihrem edeln Bildniß, welches in Adam flarb, lebendig ge« macht werbe (verftehet in der himmlifchen Zelblichkeit,: nad dem inwendigen Grunde) und daß fie das Kränzlein auffeße, welches, 0b 68 gefchieht, body der Seele wieder abgenonmmen und als eine Krone beigelegt wird. Gleichwie man einen König Erönt und nach: her feine Krone verwahre: alfo gefchleht aud) der Seele, weil fie noh mit dem Sünbenhaufe umgeben ift; damit, ob fie wieder fiele, nicht ihre Krone befudelt würde, Hiemit den Kindern, fo diefes wilfen und erfahren haben, verftändig genug aeredetz; Kein Gotts tofer ME biefes ferner zu willen märdig.