Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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Die herbe Dualität ift alfo jharf in feiner eigenen Qualität in fich felber, fie ift aber nicht allein oder außer den andern, aud) nicht von fi) oder in fich felber geboren, daß fie ganz frei if, fondern die andern fechs Geifter gebäaren fie und die haben fie aud) bei dem Zügel und mögen ihr Gemalt laffen, wie viel fie wollen. Denn das füße Duellmafler ift flugs die Peitfche über die herbe Dunlität und fänftiget fie, daß fie ganz dünn, fanft und teich wird, dazu ganz licht.

Dak fie aber alfo fharf im fich ift, das ift zu dem Ende, daß ein Körper durch ihre Zufammenziehung gebiloet werben fann, fonft beftände die Gottheit nicht, viel weniger eine Kreatur. Und in biefer Schärfe ıft Gott ein allbegreifliher und allfaßlicher, Icharz fer Gott, denn die Gevurt und Schiefe Gottes ift allenthalben alfo.

So ich dir aber die Gottheit in ihrer Geburt in einem furzen runden Girkel recht in der höchften Ziefe befchreiben fol, fo ift fie alfo. Gleich al$ wenn ein Rad vor dir ffande mit fieben Rädern, da je eins in das andere gemadjt wäre, alfo daß es auf allen Enden gehen Eönnte vor fi und hinter fih und in die Quere, und bebürfte feiner Ummendung. Und fo es ginge, daß immer ein Rad in feinee Ummendung das andere gebare, und doc) Feins verginge, fondern alle fieben fihtlid wären, Und die fieben Mäder gebären immer die Naben mitten nach ihrer Ummendung, daß alfo die Nabe frei ohne Veränderung immer beftünde, die Räder yins gen gleich vor fich ober hinter ficy oder quericht, oder über fich, ober unter fih, Und die Nabe gebare immer die Speidhen, daf fie in dem Ummenden überall recht wären, und doch auch feine Speidhe verginge, fondetn fid immer alfo mit einander umdrehete, und ginge wohin ed der Mind drehete, und bedürfte Eeiner Ums wendung.

Nun merke, was ich dich befcheide.

Die fieben Mäder find die fieben Geifter Gottes, die gebären fih immer einer den andern und ift wie man ein Rab ummenbet, da fieben Räder in einander wären, und eines drehete fih immer anders als das andere in feinem Snneftehen, und wären die fieben Räder in einander gefälget, tie eine runde Kugel. Da man doc) gleihmohl alle fieben Nüder, eines jeden Umgang infonderheit fehe, fomohl auch feine ganze Gefchidlichkeit mit feinem Fälgen und Speihen und mit feinen Naben. Und vie fieben Naben in der Mitte wären wie eine Nabe, die fih in dem Ummenden überall hinfhidte, und die Räder gebären immer bdiefelben Naben, und die Mabe gebäre immer. in allen fieben Rädern die Speichen; und verginge doch aud Eein Rad, fomwohl auch, Feine Nabe und aud) keine Fälge und, Speiche, und bafielbe Rab hätte fieben Räder, und