Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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wäre doh nur ein Rab und ginge immer vor fih, mo es ber MWind hintriebe,

Nun fiehe. Die fieben Räder in einander, da eines immer bas andre gebaret, und auf: allen Seiten gehen und doc Eeines vergehet, oder fich ummendet, das find die fieben Duellgeifter Gotte3 des Vaters, Die gebaren in den fieben Rädern in jedem Nabe eine Nabe und find doch nicht fieben Naben fondern nur eine, die fih) in alle fieben Räder fchidt.

Und das ift das Herz, oder der innerfte Körper der Mäber, darinnen, die Räder umlaufen und das bedeutet den Sohn Gottes, den alle fieben Geifter Gottes des Waters in ihrem Cirkel immer gebären, und er ift aller fieben Geifter Sohn, und fie qualificiren alle in feinem Lichte, und ift mitten in der Geburt, und hält alle fieben Geifter Gottes, und fie wenden fid) in ihrer Geburt mit ihm alfo um.

Das ift, fie fleigen nun über fich oder unter fich, oder hinter fi oder vor fich oder quericht, fo ift dus Herz Gottes immer in der Mitte und fchidt fi) immer zu jedem Duellgeiftee Ufo ift ein Herz Gottes und nicht fieben, das von allen fieben Geiftern immer geboren wird, und ift aller fieben Geifter Herz und Leben.

Die Speihen nun, die von den Naben und den Rädern im: mer geboren werden, und die fi in alle Räder im Umgehen fhiden und ihre Wurzel, Anhalt oder Pflöden, darinnen fie ftehen und daraus fie geboren werden, die bedeuten Gott den heiligen Geift, der aus dem Vater und Sohne ausyehet, gleichiwvie die Speiche aus der Nabe und dem Rabe, und bleiben do aud) in dem Rabe.

Gleihmwie nun der Speichen viele find, und gehen immer in dem Rade mitten herum, alfo ift der heilige Geift der Merfmeifter in dem Rade Gottes, und formet und bildet Alles in dem gan= zen Gott. j

Nun hat dag-Nad fieben Mäder in einander und eine Nabe, die fi in alfe fieben Räder fehidet, und alle fieben Räder an der einen Nabe gehen; alfo ift Gott ein Einiger Gott mit fieben Quellgeiftern in einander, da immer einer den andern gebäret, und ift doh nur Ein Gott, gleichtwie alle fieden Nader Ein Rad,

Nun merke,

Das Rad in feinem zufammenforporirten Baue bedeutet bie herbe Qualität, die zieht das ganze Förperlihe Mefen der Gottheit zufammen und hält es und vertrofnet es, daß es beftehet. Und das füße Duellwaffer wird von dem Umtreiben oder Auffteigen der Geifter geboren, denn wenn fic) das Licht in der HDige gebäret, fo erfchrict die herbe Qualität vor großen Freuden, und das ift wie ein Niederlegen oder dünne werden, und finfet das harte Fürperz liche Wefen nieder, wie eine Sanftmuth.