Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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Der Schred ober Anbiidt des Lichtes fleiget nun fin der herden Dualität fein fanft und zitternd auf und zittert, der if nun in dem Waffer bitter und das Licht vertrödnet ihn und mat iyn freundlich und füß.

Darin beftehet nun das Beben und die Freude, denn ber Schred oder Blig fteiget nun in allen Qualitäten auf, wie ein obenerzähltes Rad, das fi ummendet, da fleigen alle fieben Geifter in einander auf und gebären fich gielchiwie in einem Zirkel, und das Licht wird mitten in den fieben Gelftern fchelnend und fceinet wieder in alle Geifler, und darinnen triumphiren alle Geifter und freuen Ach in dem Kite,

Gieiciie die fieben Räder an det Einen Nabe umgehen, ald en Ihrem Herzen, das fie halt, und fie die Naben halten; «is eebären auch die fieben Geifter das Herz, und das Herz halt bie Neben Beifter und gehen allda auf Stirnmen und das göttliche Serudenesih, herzliches Lieben und Küffen.

Denn wenn die Geifler mit ihrem Lichte in einander allen, Gr impschen end auffleigen, fo wird immer das Keben geboren, in Geift giebt’ iminier dem andern feinen Gefhmad, das fft, { t in mit den andern.

&:fo Eoftet einer den andern und fühlet ben andern, und im ale Böret einer den andern, und ber Schall oder :Zon bringet son alten fieben Geiftern gegen das Herz, und fielget in bem Deren im Blige des Lichtes auf, da gehen auf Stimmen und He3 Freudenteich des Sohnes Gottes; und alle fieben Geifter triume zbiren und freuen fi in dem Herzen Gottes, ein Seber nach feiner Dunfität,

Denn in dem Licjte in dem füßen Waller wirb alle Herbigs Belt und Hättigkeit und-Bitterfeit und Hige gefanftigt und lieblich, and IE in ben fieben Geijtern nichts denn ein lieblihes Ringen 2 wunderlices Gebären, tie ein heiliges Spiel Gottes,

Shre Scharfe Geburt aber, davon ic oben gefchtieben habe, »ie bleibet ald wie ein Kern verborgen, benn fie wird von dem Lite und fügen Waffer gefänftigt.

Öleidhmwie ein fauerer und bittergrüner Apfel von ber Sonne geswungen wird, daß er fein Lieblih ift zu effen, und man fhmedet boh alle feme Dualitäten; alfo behlt auch die Gottheit ibie Dunlitäten, aber fie ringe: fein fanft, wie ein lieblidy Spiel.

So fi aber die Qurelfgeifter erheben miürden und gefchmind in einander durdbringen, unb fich hart treiben und quetfhen, fo suetichie fi das füge Waffer aus, und zündete fi) die grimmige Dise an, aledenn würde das Feuer aller fieberr Geifte: aufgehen, wie im Lueifer,

Das ift num bie wahrhaftige Geburt ber Gottheit, bie von Emwiokeit an allen Enden ift alfo gewefen, und bieibet In alle

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