Kreuterbuch

Von Batoungder Gärteu,

Die ſibende Regel. Judengroſſen Bäumen / die ſogar harte Rindenhaben/ © befompt die Propffung ſelten wol/dann ſienemmen nicht leichtlich zu ſich die Adernder Wurgeln/ſodawachſen auß demneuwen Reißlin/von wegen jhrer Härtigkeit / ondſon‘derlich/wo die Pfropffreißlin zu gar weych ſind/Darumb ſollen dic/ſo ‘Báum pfroffenFleine vndneuwe Brüchſuchen/in welchen ſie viel Safft finden / vnd wenig Härtigkcit/ welche auch leyden mögen die Verbindung. ¿4 i

Die achte Regel: Die Impffung oder Einſe6ung iſ in der zeit die allerbeſt/ wann der N ſich grünin die Rindengegebenhat/vud wann ſich die Knoſpen erzeigeú vndbeweiſen- : j LE TER

Wannnun ein Baum/den du pelsen wilt/groß iſt/ond hat viel Zweige / oder Eſte/ſo inagſtuſic alle abſegen/vnnd an dieſelben ſette allerley Reiſer / die dich lüſten/darauff pfropffenoder peleen, i i E

Fſtaberder Baumſo gar alt/alſo daß die Rinden ſciner Zweige zu ſehr geruntelt ſind/ vndjre Feuchtigkeit iſt verzehret/ſo hauw den Baum gar ab/onnd laß den Stock cin Jar ſichen/darnach niïſidie Sprößlin ſo auß ſhm geboren ſind/vnd pels diefrólich/ vnd wirf dicandernweg.Ein ſolcher Stock magtragen vnd ernehren ſo viel Sprößlin als du wilt, Jſtaber ſolcher ſtock von jmſelbſ wild/ſo muſtu heymiſche Sprößlin darauf einſtecken, - Dieneundte Regel : Wereinen Pelszweig pfropffeé auff einen Hagendornſta/derſelbig Zweigwirdt groß vnd der Stock bleibet Flein /darumb wer darauff peleen wil der ſchneide denſelben Stamm nahe bey der Erden odex Wurgeln ab/ſogewinnet dex gepfropffte Zweig/vndder Pels eingleiche gröſſe ZA |

Das ſollaber doch fleiſſig gemerkt werden/daß cin jeglich Einſabung ſoll geſchehen von gleich in gleich/Als Birn in Birn/ApffelinApffel /dann wer da wil bawen Frembd

“ inFrembd/als Birenin Apffel/oder Apffelin Biren/onddergleichen/welches doch auch offtinals vmb luſt willen geſchicht/ſo hat es doch die länge feinen ‘Beſtande/ Dann die natürliche Nahrungiſtalſo geſchickt/daß ſiedas frembd Geſchlecht ſchwerlich ernehrt. D

‘Diezehende Regel? Welcher Baumim Hornung gepelgct wird/in deſſelbigen Früchtewäch| kein Wurm, E E

Die e‘lffte Regel:Wann die Pfropffreiſer nunbeklichen ſind ondwöllennitgeradauffwachſen gegen dem Himmcl/ſofoltu ſie ableyten vonjhremböſcn willen/vndal-

ſozwingeninein ordentlichen Wegzu gehen.

* Auchſoltdudieſelbigenerbawten Zweiglin mit Steben oder Stecken wol bewaren/ “jvoſie hoch ſtchen/vmbder ſtarken Winde willen/ſonderlich/ wann ſie cin Jar oder zwey geſtandenhaben/vnddaiſt esamallermeiſten vonnöthen/wann die Zweigen(wie hernach folgen wirdt)zwiſchen die Rinden deß Stamms eingeſteckt ſindworden. Dieweil aber nun mancherley weiſe ſindzu pfropffen/vî wie man die wilden Stämm vnd Bäume/heymiſch machen ſoll/ſo wöllen wir ſienach einander erzehlen. :

_ Wancherley weiſe ondart deß Pfropffens “e Oder Twmpffens, ui : Er künſtlich ond rechtgeſchaffen allerley Bäumepelsenwil/der ſol wiſſen/daß/ ACF viel chülicher oder gleicher die Bäume zu einander ſindét/ ſo viel deſter beſſcr ti QE früchtetdie Pfropffung/Wie geſagt iſtin der neundten Regel/ der gemeinen vit ciſung. : | ¿ __Dieerſteweiſezu pfropffen iſt dieſe: WanndaeZweiglinoder Pelgangwitt ingetrungen ondeingeſteckc/zwiſchen die Rinden vnd dem Hol /welche ſol geſchchen im AL a die Rinden leichélich mögen g(äfſftet oder abgelöſet werde : S Gud