Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

136 Frankreich 1806.

die Sehnſucht zu ſeiner Familie und ſeinen Geſchäften, ohnerachtet der Warnungen ſeiner Freunde, nah Nürn- * berg zurü>, Vielleicht au<h, daß die Zuverſicht auf ſeine gerechte Sache, indem er behauptete, dies Paquet uneröfnet, ſo wie ihm ſelbiges von einer fremden Buchhandlung zugeſandt worden, weiter befördert zu haben, mit zu ſeiner freywilligen Zurückkehr beygetragen hatte, Jndeß begieng er die Vorſicht, ſih nicht öffentlih ſehen zu laſſen, um ſo den Nachforſchungen zu entgehen. Endlich erſchien ein dürftig gekleideter junger Menſch, mit einer von mehrern angeſehenen Männern unterzeichneten Liſte, und bat um Unterſtúßung fúr eine arme Wittwe; zugleich beſtand er darauf, Palm ſelbſt zu ſprechen, und der gutmüthige Mann ließ ihn auf ſein Zimmer kommen, und theilre ihm freygebig eine Gabe mit. Welch ein empörender Kunſtgrif, die milde Herzensgüte eines Mannes, zu ſeinem eigenen Untergange zu mißbrauchen; denn kaum hatte ſih der Betteljunge entfernt, ſo drangen zwey Gensd’armes ins Haus hinein, und giengen gerade auf Palms Zimmer. Palm mußte ſich ſofort anfleiden, und ihnen zum General Frere folgen. Nachdem diefer ihm einige Fragen Über die gedachte Flugſchrift vorgelegt hatte, kündigte er ihm den Hausarreſt an. Am andern Morgen ward er in einer Chaiſe na< Anſpach zum Marſchall Ber: nadotte gebracht; allein hier erklärte der Adjutant ſo: fort, daß ſich dieſer Verhaft auf cinen ausdrú>lichen Befehl aus Parvis gründe. Man brachte den unglüklichen Palm daſelbſt ‘unter ſtrenger Bewachung in ein gemeines Gefängniß, bis er nah Braunau abgeführt wurde. :

Seine Gattin und ſeine vielen Freunde boten nun alles auf, um den liebevollen Vater, den Gatten und Freund zu retten; allein alles war vergeblich. Napo: leon hatte ſeinen Tod unwiderruflich beſchloſſen, und:

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