Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

164 Frankreich 1815.

des Krieges no< einmal anzufachen, und Europa zu verwirren. Unzufrieden mit dem ihm gewordenen Looſe, unterhielt er eine Correspondenz mit dem veſten Lande, die dur<h die Sorgloſigkeit ſeiner Wächter begünſtigt wurde. :

Endlich glaubte ex, nachdem er beynahe 10 Mohate die Jnſel Elba bewohnt hatte, zur Ausführung ſeines Planes ſchreiten zu müſſen. Zu dem Ende verſammelte er am 25. Febr, auf Elba alle ſeine Truppen, beſtehend aus 700 Mann der alten Garde, 300 Corſen und 140 Ausländern, denen er die Frage vorlegte, ob ſie ihm folgen würden , und als ſelbige durch den Ausruf: „es lebe der Kaiſer!“ bejahet war, wurden ſofort in aller Stille Anſtalten zur Einſchiffung getroffen. Der engliſche Obriſt Campbell, dem die Bewachung Napoleons übertragen war, befand \ſi< gewöhnlich zu Livorno, und war auch jeßt gerade abweſend, welchen Zeitpunkt Napoleon benußte, um die Wachſamkeit der Engländer zu hintergehen. Am 26. Febr. Abends 9 Uhr beſtieg er die Brigg Jnconſtant, die von 4 andern Schiffen, auf welchen die vorgedachte SMannſchaft vertheilt war, begleitet wurde. Erſt als ‘dieſe Fahrzeuge die hohe See erreicht harten, entde>te die bey Elba ſtationirte engliſche Fregatte die Flucht Napoleons; aber es war derſelben wegen des ſtillen Wetters nicht möglich die Flüchtlinge einzuholen, und ſo erreichte die Bonapartſche Landungsflotte am 1. März die Rhede des Meerbuſens von Juan, Noch an demſelben Abend wurden die Truppen ausgeſchift, und bi: vouaquirten die Nacht bey der kleinen Stadt Cannes. Wer hätte es ahnden ſollen, daß dieſes Wageſtúcf Bos naparte’s, mit einer Handvoll Menſchen, die dem Zuge einer Räuberbande glich, noh einmal den föniglichen Thron in Frankreich : umſtoßen , und die eingeführte Ordnung dex Dinge vernichten. würde, da N 2

pri