Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Oeſterreich 1797. 21

Moreau, welcher inzwiſchen bis Regensburg und München vorgedrungen ivar, mußte na< dieſen Unfällen der Sambre: und Maas- Armee, um nicht gänzlich abgeſchnitten zu werden, ebenfalls auf den Rúckzug Bedacht nehmen , welches nur unter ſehr ſchwierigen Umſtände! und unter beſtändigen Angriffen ausgeführe werden konnte, ſo daß er in der Nacht zum 25. Oct. mit den traurigen Ueberreſten ſeiner Armee bey Hüs ningen den Rhein paſſirte. :

Oeſterreichiſcher Seits wurde nun au< in Jtalien alles aufgeboten , die Franzoſeu zurüfzudrängen, wie denn auch wirfli<h in der erſten Hálfcee des Novembers ihre Angelegenheiten daſelbſt ſehr zweifelhafc ſtanden, Obgleich die Franzoſen am 16. Nov. bey Arcole einen theuern Sieg errangen, ſo war es Bonaparte doch nicht möglich die Oeſterreicher zum Weichen zu bringen, und er mußte ſih damit begnügen, ſeine vorigen Stel: lungen behaupten, und die Belagerung von Mantua mit Ernſt betreiben zu können.

Das Jahr 1797 begann mit dex Eroberung dex Veſtung Kehl, die ſich nach einer Belagerung von 115 Tagen am 9. Jan. den Oeſterreichern ergab, dagegen aber mußten dieſelben in Italien, nah mehreren blu: tigen Schlachten, ‘ſich zurü>ziehen und Mantua ſeinem Schickſale überlaſſen. Der alte Wurmſer ſahe ſich da: her genöthiget, Mantua am =. Febr, durch eine ehren: volle Capitulation dem Feinde zu übergeben. Der Plan der Franzoſen gieng nun dahin, aus Italien bis Wien vorzudringen, welches auc von den Armeen in Deutſchland unter Moreau und Hoche ausgeführt werden ſollte, um ſolchergeſtalt Oeſterreich zum Frieden zu zwingen, den dieſer Hof, theils wegen ſeiner ‘eigenen Nachtheile, und theils ſeiner mit andern Mächten eingegangenen Verbindungen wegen, ausgeſchlagen hatte,

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