Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

2Weſlerreic 1820. 215

Feldzug in der Schweiz, wohin ſi< der Hauptſchauplab des Krieges zog, erôfnet. Nach vielem Blutvergießen gelang es endlih den Oeſterreichern bis Zúrch vorzudringen. Jnzwiſchen rückce im Auguſt eine ganz friſche franzöſiſche Armee bey Manheim über det Rhein, und nöthigte den Erzherzog Carl®ſich nach die: ſer Gegend zu ziehen, um den neuen Feind Über den Rhein zurüzutreiben, welches ihm au völlig gelang. Während deſſen war auch die ruſſiſche Armee uuter Suwarow ‘in der Schweiz eingetroffen, ‘und obgleich dieſe braven Krieger in Verbindung mit den Deſterreichern, Wunder der Tapferkeit verrichteten, ſo endigte ſich doch dieſer blutige Feldzug mit dem Rückzuge der Ruſſen nah Schwabenz die Oeſterreicher hingegen behaupteten den Rhein.

So ſtanden die Sachen zwiſchen Oeſterreich und Frankreich, als Bonaparte - aus Egypten zurückkehrte, und den Zügel der franz. Regierung ergrif. Nicht \ ohne Schaudern begann das lebte Jahr des ſcheidenden Jahrhunderts, denn es ließ ſich vorausſehen, daß der neue Regent alles aufbieten würde, um das verlohrne Jtalien wieder zu erobern, und Oeſterreich zum abermaligen Frieden zu zwingen.

Der Anfang des Jahres 1800 gieng mit Friedens: Unterhandlungen hin, da ſelbige aber, wie es auch nicht anders ſeyn konnte, fruchtlos abliefen, ſo wurde der Feldzug zuerſt am 6. April durch die Oeſterreicher in Italien erófnet. Hier errangen die Oeſterreicher bedeutende Vortheile, und ſhon könnte man die Erobe: rung von ganz“ Jtalien als beynahe vollendet anſehen, als Bonaparte mit ſeiner Reſervearmee den Zug über die Alpen ausführte, und dadur< der gegenwärtigen Lage in Jtalien eine ganz andere Wendung gab. Die Schlacht bey Marengo entſchied das Schickſal von Jtalien, und um nicht ganz abgeſchnitten zu werden,

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