Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

216 Oeſterreich 1800

mußte Melas, obgleich ſeine Truppen mit wahrem Löt wenmuthe, an dieſem verhängnißvollen 14. Juny gefochs ten hatten, ſih entſchließen einen höchſt nachtheiligen Waffenſtillſtand am 16. Juny zu unterzeichnen, na< welchem ſich die ganze öſterreichiſche Armee nach Mantua ‘zurüziehen üßte, und namentlich Peſchiera, Mantua, Borgoforte, ſo wie auf der rechten Seite des Po, Ferxara, Ancona und Toskana beſeken ſollte,

Ehe noch dieſer Schlag ausgeführt wurde, war ſchon der General Moreau am 25. April über den Rhein gegangen. Es kam mit den Oeſterreichern unter Kray am 3. May bey Stockach zu einer blutigen Schlacht, worauf fich Kray am folgenden Tage nah Möskirch zog, woſelbſt am 5. May abermals eine Schlacht zum Nache theil der Oeſterreicher vorfiel. Am 9. May fiel gleich: falls ein heftiges Treffen bey Bibera<h und am Io. May bey Memmingen vox, wodur< Kray genöthiget wurde, ſich in die Verſchauzungen von Ulm zu werfen. Jebt verſuchte Moreau alle Mittel, um Kray aus dieſer Poſition zu verdrängen, da er aber durch die Gewandheit dieſes Generals alle ſeine Pläne vereitelt fahe, ja fogar mehreremale ſelb angegriffen wurde, gieng Moreau am 19. Juny bey Blindheim über die Donau, um Kray von ſeinen Magazienen in Regensburg und Donauwerth abzuſchneiden. “ Hier fielen bedeu? tende Gefechte vor, und endlich ſahe ſich Kray geuöthiget Ulm zu verlaſſen nnd nah Nördtingen zu marſchieren Von hier aus trug ex am 24. Juny auf einen Waffenſtillſtand an, welcher aber abgeſchlagen wurde. Jebt zog ſich der Kriegsſchauplaß unter beſtändigen Gefechtetz uach Bayern. Moreau ſeßte \i< nun über Graubündten mit der italieniſchen Armee in Verbindung, worauf ‘der zu Parsdorf am 15. July abgeſchloſſene Waſffenſtillfiand dem ferneren Blutvergießen ein Ende machte.

Da