Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

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Da die Friedensunterhandlungen niht den géwünſh: ten Fortgang hatten, ſo wurde der Waffenſtillſtand am 29. Auguſt wieder aufgekündiget. Der Kaiſer Franz gieng ſelbſt zur Armee nach Altötting ab, woſelbſt Kray ſeine Dimiſſion erhielt, und dem Erzherzoge Johann das Kommando übergeben wurde. Aber ehe noch die Feindſeligfeiten ausbrachen, fam ein neuer Waffenſtillſtand zu Hohenlinden am 20 Sept, zu Stande, welcher auh am 29. Sept. für Jtalien abgeſchloſſen wurde; jedo< ſahe ſi der General Brune genöthigt, während deſſelben am 12. Oct. in Toskana einzurú>en, und die unruhigen Eitiwohner dafelbſt zur Ordnung zu bringen. Zu Lüneville wurde ein Friedenscongreß eröfnet, da derſelbe aber ſich zu ſehr in die Länge zog, wurde der Waffenſtillſtand im Nov. wieder aufgekündigt ; worauf am 23. Dec. die große Schlacht bey Hohenlinden vorfiel, welche eine der blutigſten des ganzen Krieges war, und die ganz zum Nachtheil der Oeſterreicher ausfiel. Jn Jtalien kam es gleichfalls no<h am 25. Dec. zwiſchen Brune und Bellegarde am Mincio zu einer blutigen Schlacht, die am fol: genden Tage erneuert wurde, und ſich endlich zum Vortheil der Franzoſen entſchied.

Dev ſo ſehr gewünſchte Frieden wurde endlich am 9. Febr. 180 zu Lüneville unterzeichnet, wornach Frankreich im Beſiß Belgiens und des klinken Rheinufers, Oeſterreich aber im Beſib von Venedig fam, und die neuen Republiken anerkannt wurden.

Durch dieſen Frieden, zu welchem Oeſterreich dur< die großen Fortſchritte der franzöſiſchen Macht gezwungen war, wurde zwar das Blutvergießen auf einige Zeit gehemmt, aber feineswegen das gute Vernehmen mit Frankreich. hergeſtelle. Wenn gleich Oeſterreich dadurh in den Beſiß von Venedig kam, ſo konnte es dennoch nicht den Verluſt von Belgien und den Antheil an Jtalien verſchmerzen, und ruhiger Zuſchauer bey der js

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