Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

220 Oeſterreich 1803.

Kurerzfkanzkler, übrig blieb; dagegen wurden Salzburg, Wúrtenberg, Baden und Heſſenkaſſel zu Kurfürſtenthúmern erhoben, auc wurde das Collegium der Reichsſtädre auf acht eingeſchränkt, Durch dieſe ganz neue Einrichtung der Dinge in Deutſchland, erhielten die Proteſtanten die Stimmenmehrheit, wogegen zwar der Kaiſer proceſtirte, jedoch hierin keine Abänderung bewirken fonnte,

Daë Oberhaupt des deutſchen Reiches, welches nun wol einſahe, daß dieſer ſo lange beſtandene Bund, ſo gut wie aufgelöſet anzuſehen war, ſchien ſih nun nicht weiter in die Angelegenheiten Deutſchlands miſchen zu wollen, und ließ es ruhig geſchehen, daß bey einem neuen Ausbruch des Krieges zwiſchen Frankreich und Großbrittanien, das Gebiet des im Frieden befindlichen deutſchen Reiches verlekt, und Hannover von den Franzoſen beſeßt wurde.

Eine neue Verleßung des neutralen Deutſchlandes und des Völkerrechtes, dur< die Aufhebung und Hin: richtung des Herzogs von Enghien, empörte ganz Europa mit Unwillen und Abſcheu. Alles ſ{wieg, nur Rußland und Schweden allein erhoben laut ihre Stimme gegen dieſen, unter allen geſitteten Nationen bisher unerhörten Frevel. Bonaparte ließ ſich nun zum erſten Kaiſer dex Franzoſen creiren, und Oeſterreih trug fein Bedenken dieſe Würde anzuerkennen, in der Hofnung, daß dur die Wiederkehr einer veſten Negierung in Frankreich, auch größere Sicherheit für die Ruhe von Europa zu erwarten ſtünde.

Nachdem der deutſche Staatenbund durch den mäch: tigen Einfluß, Frankreichs, ſo gut wie aufgelöſet angeſehen werden fonnte, und die römiſche Kaiſerwürde nur noch dem Namen nach exiſtirte, erklärte ſi< Franz IL. “am xx. Aug- 1804 zum erblichen Kaiſer von E

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