Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

222 Oeſterreich“ 1805.

zuſammengezogen, deren Auflöſung ‘der franzöſiſche Miniſter zu Wien in einer Note vom x. July 1805 for: derte, und. da die Antwort nicht. befriedigend ausfiel, wurde dies Verlaugen am 24. July in ſtärkern Aus: drücen wiederholt. Ueberhaupt ſchien es dem Kaiſer von Frankreich nicht angenehm zu ſeyn, jet ſhon mit Oeſterreich zu brechen, und dadurch ſeinen Lieblingeplau, eine Landung in England, vereitelt zu ſehen. Oeſterrei hingegen bemühete ſi< dieſe Angelegenheit no< aufzuhalten, um ſi<h während der Zwiſchenzeit immer mehr in ſchlagfertigen Stand zn ſeßen, und übergab da: her am 5. Auguſt eine Note zu Paris, worin es ſeine Vermittlung zwiſchen Frankreich, Rußland und England anbot. 2

Faſt zu gleicher Zeit übergab auch der franzöſiſche Miniſter Talleyrand eine Note an den öſterreichiſchen Geſandten, worin man ſich bemúhete Oeſterreich umzuſtimmen, indem man daſſelbe auf die Gefahren, die aus der Verbinduug mit England entſpringen würden, aufmerfſam zu machen ſuchte, und wobey man ohne Umſchweife hinzufügte, daß Frankreich, wäre es auc nur genöthiget ‘ein einziges Corps ſeinen Rüſtungen gegen England zu entziehen, den Krieg einem ungewiſſen Frieden vorziehen würde.

Die unterm 5. Auguſt angebotene Vermittelung wurde franzöſiſcher Seits unterm 13. Auguſt abgelehnc, indem man zugleich auf die Neutralität von Oeſterreich drang. Der Kaiſer von Frankreich ſahe es ſehr wohl ein, daß dieſe Correspoudenz nichts weniger als die Beybehaltung des Friedens bezwecken würde, und daß es vielmehr nur auf ein Zaudern angeſehen war; daher erfolgte denn auch ſchon am x5. Auguſt abermals eine neue Note, worin Frankreich geradezu erklärte, dieſen Zwisſchenzuſtand zwiſchen Krieg und Frieden durchaus niche zuzugeben, und die Zurückziehung und Verminderung

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