Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Preußen 1806. 241

auszuwirken, während es ſeine Armee in ſclagfertigen Stand ſeßte, um wenn Preußen ſiegen ſollte, mic ſelbigem gemeinſchaftliche Sache zu machen. Von al: len Seiten zogen ſich die preußiſchen Truppen zuſammen, und noch lag es hinter dem Schleyer der Zukunft verborgen, welches unglü>liche Loos dieſes einſt ſo ſiegreichen Heeres harrte, Am 132. Sept. wurde Dres: den durch preußiſche Truppen beſetzt , welches als eine wirkliche Kriegeserklärung anzuſehen war, denn nun erhielt auh die franz. Armee in Schwaben und Franken Befehl zum Aufbruch. Der König begab ſich in eigener Perſon nah Naumburg woſelbſt er am 23. Sept. eintraf, und an welchem Orte ſich auch der Herzog von Braunſchweig befand. Am 1. Oct. übergab der preußiſche Geſandte zu Paris anno eine Note, worin der Rú>zug der franz. Truppen, die Zuſtimmung zur Bildung des nordiſchen Bundes, die Abſonderung der Veſtung Weſel vom franzöſiſchen Reiche, und die Rúckgabe der Abteyen Eſſen, Elten und Werden, als erſte Bedingung zur Beybehaltung des Friedens gefordert wurde. “ Statt ſich auf dieſen Antrag weiter einzulafß ſen, drangen die franz. Truppen von allen Seiten vor, und zwar in 6 Corps, davon das ſte Corps vom Prinzen von Ponte Corvo, das 2te von Davouſt, das Zte von Soult, das zre von Mortier, das 5te von Ney und das 6te von Augereau befehligt wurde. Napoleon gieng in eigener Perſon zur Armee ab, die auf 300000 Mann gebracht werden ſollte, hatte am 4. Oct. in Würzburg eine Zuſammenkunft mit dem Könige von Würtenberg, und erließ am 6. Oct. aus Bam: berg an ſeine Armee die berüchtigte; in der, eines Monarchen unwürdigen Sprache, ahgefaßte Proclamas tion gegen Preußen, worin es unter andern heißt:

„Paris wollen ſie jeßt nicht mehr anzünden und zerſtôrenz aber in den Hauptſtädten unſerer VerQ bún-