Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

264 Rußland 1805:

mehrt werden ſollte, Der Krieg war nun ‘entſchieden; obgleich der wirkliche Ausbruch der Feindſeligkeiten erſt im October ſeinen Anfang uahm. Ehe der Krieg ausbrach, verſuchte man noh von Seiten Nußlands über die Beybehaltung des Friedens zu unterhandeln, in welcher Abſicht der Graf Nowoſilzof zu Berlin cintraf, woſelbſt bereits franzöſiſche Päſſe für ihn angelangt waren. Da aber nun auch Genua mit Frankreich verei: niget worden, mithin die Baſis, auf welcher eine Unterhandlung eingeleitet werden fonnte, gänzlich verrückt War; ſo gab der ruſſiſche Geſandte die erhaltenen Päſſe ant x2. July zurü>, und trat darauf am 17. July die Núkreiſe nah Petersburg wieder an. Während dieſer Zeit zogen ſi die ruſſiſchen Truppen an den Grenzen von Gallizien zuſammen, und die Oeſterreicher ſammelten ſich in Jtalien. Dev Krieg mit Oeſterreich nahm ſeinen Anfang, und ehe noc die ruſſiſche Húülfsarmee an denſelben Theil nehmen} konnte, waren ſchon die be: kannten Unglücksfälle der öſterreichiſchen Armee bey Ulm vorgefallen.

Alexander eilte in eigner Perſon nah dem Kriegs: ſchauplaße, um bey dieſer erften kriegeriſchen Unternehmung ſelbſt gegenwärtig zu ſeyn, und den Muth ſeiner Truppen zu beleben. Am 25. Oct. traf derſelbe zu Berlin ein, woſelbſt am 3. Nov. eine Uebers einfunft mit Preußen abgeſchloſſen wurde, da dann der Kaiſer, nachdem er no< zuvor in der Mitternachtsſtunde mit dem Könige und deſſen Gemahlin, die Gruft Friedrihs I1, beſucht hatte, úber Weimar nach Mähren zu ſeiner Armee abreiſete. Schon am Io. Nov, wurde eine Abtheilung der ruſſiſchen Armee von den Franzoſen angegriffen, und am 15. Nov. ſtießen leßtere bey Hollabrun auf die Ruſſen, deren Anführer dur< Liſt, während eiuer zum Schein angefangenen Unterhandlung, mir ſeinem Corps nach Mäh-

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