Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Rußland 1805- 265

ren entfam , und’ ſich mit der Hauptarmee vereinigte, Bey dieſer Gelegenheit zeichnete ſich der Fürſt Bagration durch einen ſeltenen Muth aus, indem ſein ſ{waches Corps zur Täuſchung zurücke bleiben, und ſich dem Angriſſe- eines zehnmal ſtärkern Feindes ausëſcßen mußte.

Nachdem ſi< die Ruſſen mit den Oeſterreichern vereinigt hatten, fiel endlih am 2. Dec. bey Auſterlißs in Máhren die große entſcheidende Schlacht vor, in welcher die Ruſſen eine beyſpielloſe Tapferkeit bewieſen. Napoleon bot alles auf, um die feindliche Armee, auf dieſen für ihn günſtigen Punkt, zu einer Schlacht zu bewegen, wie denn auch einige Mißgriſfe, von Seiten der Anführer, für. die alliirte Armee große Nachtheile veranlaßten, Mit Ruhm bede>t, verließen die Helden Kutuſow und Buxhövden nach langem Kampfe den Wahl: plaß, und ‘die ganze ruſſiſhe Armee zog ſih nah Poz len und Schleſien zurüE, ohne von den Franzoſen weiter beunruhigt zu werden.

Rußland naÿm auch keinen Theil an den Unter: handlungen: zwiſchen Franfreih und- Oeſterreich, und der Kaiſer Alexander kehrte ſchon am 6. Dec. nach Petersburg zurück,

Die ruſſiſche Armee blieb nun au<h im Jahre 1806 auf dem Kriegesfuß ſtehen, da es no< immer ſehr zweifelhaft war, welche Wendung die Angelegenheiten in Europa nehmen würden. Da ‘aber endlich England ſich in Friedensunterhandlungen mit Frankreich einließ, ſo traf au<h der Staatsrath Oubril am 9. July als ruſſiſcher Friedensunterhändler zu Pae ris ein, Dieſer aber überſchritt ſeine Vollmachten, und ſ{loß am 20. July mit Frankreich einen Sepas xatfrieden, der aber vom Kaiſer nicht ratificirt wurde.

Jebt gelang es der franzöſiſchen Politik, die Pforte gegen Rußland aufzubringen, zu welchem SMeaA a

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