Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

266 Rußland 1806.

Hbriſt Sebaſtiani ‘nah Conſtantinopel ‘abgeſandt’ war, der auch ſo glü>lich war, ‘die Pforte zur Anerkennung der franzöſiſchen Kaiſerwürde zu bewegen. “ Die R: ſtungen in- der Türkey wurden mit allem Ernſt betrieben, und - endlich erfolgte die Erkíärung, daß feine ruſſiſche Kriegesſchiſfe die Dardanellen paſſiren könnten, um nicht Frankreich Gelegenheit zur Unzufriedenheit zu geben. Als endlich auch die bisherigen Hos: podare der Moldau und Wallachey, Ypſilanti und Mu? raſi, abgeſeßt wurden, ſo nahm Rußland keinen Anſtand mehr, ſeine Truppen in gedachte Vuder einrúffen zu- laſſen, und am 29. Nov. Jaſſy, am 27° Decs aber’ Buchareſt zu beſeßen.

Da inzwiſchen au< der Krieg zwiſchen Frankreich und Preußen ausgebrochén war , und die Ueberreſte der preußiſchen Armee, nah“ den Unfällen bey Jena, \i< nah dem eigentlichen Preußen zurücégezogen hatten, traf endlich die - ruſſiſche Armee, zwiſchen 70 und $0009 Mann ſtark, unter Benningſen in vier Colonnen an der Weichſel ein, - Die vereinigte ruſſiſch preußiſche Armee, die ſich zu hwach fühlte, dem andringenden Feiride zu widerſtehen, zog ſich immet weiter zurü, wo: durch ſelbige immer mehr an Stärke gewann; ſo ſehr auch Napoleon ſich alle Mühe gaby dieſelbe zu einer Schlacht: herauszufordern. Das preußiſche Polen, welches bey dieſer Gelegenheit Hofuung hatte, ſich von der Herrſchaft der Preußen zu befreyen, machte mit deu Franzoſen gemeinſchaftliche Sache.

Ein Theil dex franzöſiſchen Armee rücte nun weiter in Polen vor, gieng auf mehreren Punkten über die Weichſel, und paſſirte auch am 23. Dec. die Bug: Oſtermann wurde angegriffen, und aus ſeiner Stellung bey Czarnowo vertrieben, worauf es am 24. Dec. bey Naſiliesk’ zu einer bedeutenden Schlacht fam, in welcher der alte Géneral Kamensfkoi commandivte. A

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