Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

300 England 1805.

Erſt. am 14. Sept. gieng Nelſon wieder zu> ſei: nem Poſten. ab, deſſen Flotte bis auf 27 Linienſchiffe verſtäarkr war. Am 1o. Oct. verließ endlich die feind: liche, aus 8 franzöſiſchen und 15 ſpaniſchen Linienſchiffen beſtehende Flotte, den Haſen, und ſtieß mit der Flotte des Lord Nelſon am 21. Febr. bey dem Vorgebúrge Trafalgar zuſammen. Die feindliche Flotte bildete einen, halben Mond, und ſo-- begann die denkwürdigſte Seeſchlacht dieſer Periode , die dem Feinde 19 Linienſchiſſe koſtete, Judeß fam auch dieſer Sieg den Engländern ſehr theuer zu ſtehen, indem ſie ihren Herühmten Seehelden, den Sieger von Abukir „ein: búßen mußten. Nelſon grif die feindliche Flotte ,- die von den Admirälen Villeneuve und Gravina befehligt wurde , auf eine ganz neue Art an, und Admiral Collingwood mußte etwa 20 Minuten früher den Angrif machen. Nelſon unternahm es mit ſeinem Schiffe Victory die beyden feindlichen Admiralsſchifſe, Bucentaure und Santiſſima Trinidad, zugleich anzugreifen. Unruhig gieng Nelſon auf dem Verdecke hin und her, wobey er ausrief: „dies iſt der glülihſte Tag meines Lebens ; aber auch zu Burnham Thorpe (deſſen Geburrsort) iſt es ein glú>licher Tag, denn ſie haben gerade Jahrmarkt“. Ehe noch Nelſon die Schießlöcher öfnen ließ, hatte-der Bucentaur ſchon 4 Lagen gegeben, aber bald mußte Villeneuve die Flagge ſtreichen, und ſein Schif dem Sieger übergeben. Jebt wandte ſich Nelſon wider das ſpaniſche Admiralſchif, - welches na< einem heftigen Kampfe ein gleiches Schickſal hatte. Nelſon hatte das Vergnügen noch ein feindliches Schif zu nehmen, da aber die franzöſiſchen Scharfſhüßen «aus den Maſtkörben ſo vielen Schaden anrichteten, ſo rieth man „den Admiral, ſeine Uniform abzulegen, oder doch wenigſtens ſelbige dur einen Ueberro> zu de>en. Nelſon erwiez derte aber ganz faltblütig: „die Ehrenzeichen die, ih “ trage, habe ih dur< den Muth brittiſcher Seeleute er-

wor-