Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel
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König glaubt ja immer alles Schlimme! Jh mußte dem Gräuel von einem Manne auch no< antworten, abex ih machte es kurz und bündig. Dex König ſchalt uns bei Tiſche, weil wix Alle die Nachrichten niht glauben wollten. Ach
Gott! Ach Gott! — Wix bleiben elend und vernichtet im -
Abgrund des Unglücks! 6. Mai.
Chazot kam an und brachte ganz entgegengeſeßte Nach= rihten, Napoleon hätte eine Contuſion erhalten, die Oeſter= reicher hätten am 25. geſiegt. St. Marſan ſagte an Golß. es ſei wahr, dex Kaiſer habe eine matte Kugel bekommen.
7. Mai.
Wieder ſhle<te Nachrichten; es heißt nun doh, daß unſere armen Oeſterreicher geſchlagen worden find.
Romberg kam an und ſagte mir, mein Enkelſohn Vosf ſei au< plößlih aus Berlin fort, um in Mecklenburg Re= kruten für Schill zu werben. Das iſ mix ſehr leid; es iſ doh umſonſt ! —
8, Mai.
Erzherzog Carl hat ſi<h bis an die böhmiſche Grenze zurückziehen müſſen. Fn Berlin iſ no< eine Compagnie Schill nachgezogen, die armen Kerle, ſie gehen hin wie die Verrückten, und nux zu ihrem eigenen und zu unſerem Unglü>! — Der König war ſehr böſe und iſt nun gezwungen, ſeine Generale, ſelbſt Leſtocq und Tauenzien, zu beſtrafen, weil ſie niht wachſam genug geweſen find, dieſe unſelige Tollheit zu verhindern. General Kleiſt ſoll, wie es heißt, aus Frankfurt mit einem Regiment na<h Berlin rü>en und vorläufig zum Commandanten ernannt werden; Chazot iſt im Arreſt; es iſ eine ſ{<hlimme Sache und, wenn Gott uns