Orpheus : altgriechische Mysteriengesänge

zu Kolonos, auf Kap Sunion, in Aigina, aufRhodos u. a. Man stellte ihn mit dem Dreizack dar, mit dem er Stürme und Erdbeben verursachte. »Der Rosse Gott«heißt er wohl wegen der poetischen Ähnlichkeit der heranrollenden Wogen mit anspringenden Rossen. Er teilte sich mit Zeus und Pluton in die Herrschaft der von Kronos hinterlassenen Welt.

S.28. Pluton, wörtlich der »Reichtumspender, weil die kostbaren Metalle ausdemErdreich Stammen.Er hiekauch Hades, der »Unsichtbare«. Als Beherrscher def Unterwelt regiert er die dort wohnenden Seelen der Toten, die er als Türhüter einläßt und als Richter richtet. Der Acheron war der Grenzfluß, über den die Seelen von dem stummen Fährmann Charon ins Jenseits übergesetzt wurden. Über den Raub der Persephone; s.Hymn.29—Eubulos,derRatende,istderBeinamemehrerer Götter, des Zeus, Pluton, Adonis und Dionysos; er bezeichnet speziell den Unterweltgott; bei Zeus seinen ursprünglichen Charakter als Gott in Höhlen und Erdschluchten, der von dort ausOrakel und guten Rat erteilt. Athis—Attika,Name für alles,wastypisch attisch war; hieristdasHeiligtumderDemeter von Eleusis, Attikas höchste Kultstätte gemeint. Auch Athen und seine Schutzgöttin Pallas Athene führen den Namen. S.30. Zu dem Hymnos ist zu bemerken, daß der vom Blitz Erschlagene nach antiker Auffassung unmittelbar zu den Göttern aufgenommen wurde. — Z. 34: »Zerreißend das Himmelsgewandg; nach den jonischen Naturphilosophen kommt der

Blitz dadurch zustande, daß der Sturm des HimmelsKleidzer- / reißt, sodaß das Urlicht des Äthers durchscheint. Anaximander

sagt: »Das Reißen der Wolke verursacht den Donner, das Durchscheinen durch dieSchwärze derWolke denLichtschein« (Diels 16; 23ff.). Im Hymn. 20 tritt eine ähnliche Auffassung hervor.

S.34. Thetisoder Tethys, alsGemahlin des Okeanos eine der Hauptgöttinnen des feuchten Elementes, die Mutter aller den

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