Orpheus : altgriechische Mysteriengesänge

tergestalt zwischen Helligkeit und Dunkel zu sein und als solche das Grauen der Dämmerung und des nächtlichen Halbdunkels zu versinnbildlichen.

S.95.Tyche, das Glück, ursprünglich nur der glücklicheZufall, wird später zur Verkörperung der Fülle und desWohlstandes überhaupt, wie die lat. Fortuna. Als solche wird sie mit Füllhorn, Ruder, Kugel usw. dargestellt. — Z. ı: »Her zu uns,

Glük«; gr.: »deuro, Syenes erinnert an eine ähnliche Anrufungsformel für die Glücksgöttin im Mittelalter; beiWalter

von der Vogelweide (Lachmann 90, 19):

»Waere ezniht unhovescheit,

So wolte ich schrien: se, gelücke, se!« S.96.Daimon, derDämon, istbeiHomer ein göttliches Wesen, ein Geist, wo man keinen bestimmten Gott erkennen kann; eine übermenschlich wirkende, allgemein göttliche Kraft. 5.97. Leukothea, mit anderem Namen Ino, war die Nymphe, zu welcher Dionysos nach seiner Geburt gebracht wurde. Sie ist eineTochter desKadmos, also eine Schwester der Bakchosmutter Semele. Von ihrem wahnsinnigen Gatten Athamas verfolgt, stürzt sie sich mit ihrem Sohne Melikertes zwischen Megara und Korinth ins Meer. Von einem Delphin gerettet, werden sie als Leukothea und Palaimon helfende Meergottheiten.Leukothea weiße Göftin«) kommt schon bei Homer dem Odysseus zu Hilfe.

5.98. Palaimon, ursprünglich wohl ein phönikischer Gott, seinfrühererNameMelikerteshießdortMelkart.IhmzuEhren feierte man die isthmischen Spiele bei Korinth, wo man ihn allerdings später mit dem Poseidon verwechselte.

3.99. Musen. Ursprünglich Nymphen berauschender und be- geisternder Quellen haben, die M. bei Homer noch keine bestimmte Zahl und Einzelbedeutung. Sie singen zur Leier des Apollon und geben dem Dichter die Lieder ein. Nach Hesiod

stammen sie ausPierien, einem Waldgebirge inThrakien,dem

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