Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

A. Phönizien. Philon von Byblos. 161

Sanchuniathon benutzt. Wir müssen seine Angaben etwas näher betrachten. Als gesichertes Resultat neuerer Forschungen darf ich vorausschicken, daß Philon wirklich Reste phönizischer Kosmogonien bietet, und daß Phönizien in hellenistischer Zeit noch stärker als früher von ägyptischer Kultur und Religion beeinflußt ist.

Philon, der nach bekannter Methode seine eigene religiöse Überzeugung bei den ältesten Lehrern aller Religion, den Ägyptern und Phöniziern, wiederfinden will, schickt voraus, diese hätten ursprünglich die „physischen Götter“, Sonne, Mond und die Planeten, außerdem die Elemente und & toVroıc cuvapi) göttlich verehrt, daneben dann Menschen toVc t& mpöc tiv Pıwriknv xXpelav eüpövrac N Kai Kard rı ed morncavrac ta &Bvn (Praep. ev. I 9, 29).‘) Dies Geheimnis entdeckte Sanchuniathon, der Priester, der, um den Ursprung aller Dinge zu erkennen, EZeudcrevce ta Taautou, eidic ti Tüv Üp’ nAiw Yerovorwv nPWTöC Eecrı Taovroc 6 TWVv Tpauudtwy TMV EÜpecıv Emvorcac kai TAC TWV ÜTOUVNUGdTWV TpPapic Katapkuc, Kal AMO TOUdEe Wcrep kpnmida Paköuevoc Toü Aöyou, öv Aiyinrıoı uev Eexdakecav Owub, "AkeEavdpeic de Owß, “Epunv de "EAAnvec uereppacov (ebenda 24). 6 de cuußaAov TOic IT6 TWV Adurwv eupedeicıv dmoxpugoıc ’Auuovvelwv”) Ypduuacı CUYKEINEVOLC, & din OUK NV Träcı YvWpıud, NV uadncıv ümavrwv auTöc ficknce (26). Nach Tat haben freilich die vewWrtepor?) TWV iepoAöywv in Allegorie und Mysterien die einfache Wahrheit verborgen, und auch als Sanchuniathon sie ans Licht gezogen hatte, haben wieder die späteren phönizischen Priester in derselben Weise diese Wahrheit verdunkelt. Es folgt nach der ersten Auseinandersetzung über die Entstehung der Welt: ta00’ nüpeen Ev ni kocuoyovig Terpauueva TuouTouv Kol TOIC EKeIvou Unouvrjuacıv (10, 5).*)

Eine andere Erzählung, in welcher der Gott Tauthos die Schriftzeichen und Götterbilder erfindet und von Kronos (Amon) zum

1) Die Einzelheiten der Ausführung sind mit Euhemeros zu vergleichen. Die Tendenz ist die gleiche wie hei Chairemon; es handelt sich auch hier um das Vordringen der naturalis theologia.

2) "Auuouvewv Cod. Die Fiktion, daß die Lehre gerade im Heiligtum des „verborgenen“ Gottes Amon gefunden sei, kehrt bei Bitys und dem Verfasser der "Opoı ”AckAnmıoü wieder.

3) So in der Paraphrase (25); im Text (26) falsch veuraroı,

4) Analogien zu der Kosmogonie bietet Kap. III(IV) des Hermetischen Corpus, Reitzenstein, Poimandres. 11