Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Hauptbericht $ 1424. 51

Wort: auzavecde Ev avEnceı kai mAnduvecde Ev mAndeı mavra Ta KriCUATA Kai ÖNUIOUPFNUATA" Kai Avayvwpıcarw 6 Evvouc Avdpwrroc Eautöv övra ahdvarov Kai TV airıov TOD Bavarou Epwra Kai ravra TA övra.!) Auf dieses Wort bewirkt die TIpövoıa die uizeıc und yeveceıc, und zwar durch den Einfluß der Sphärenmächte, also der eiuapuevn. Wer die richtige Erkenntnis seines Ursprungs gewinnt, wird selig; wer seinen Leib lieb hat, erntet aus der äyvoıa den Tod.

Im Leben des Menschen wirken zwei Mächte, der Noüc, der von jetzt an durchaus Diener „des Gottes“ ist, und der rıuwpöc daiuwv. Der Noöc gesellt sich dem Frommen als Wächter und Hüter; er offenbart ihm alles und führt ihn zu dem richtigen und erlösenden Lobpreis „des Gottes“?) Der Dämon treibt den Sünder zu immer größerer Sünde, damit er immer mehr Qual ernte.

Zuletzt lernt der Prophet noch, wie sich der Aufstieg der Seele zu Gott vollzieht. Wieder sind zwei Fassungen durcheinander gewirrt, die wir mit geringer Mühe sondern können. Die eine, mehr metaphysische, lehrt: der materielle Leib verbleibt der Materie, sich dort aufzulösen und zu verändern; das rj®oc, die individuellen und also bösen Charaktereigenschaften, bleibt „dem Dämon“; die aicen-

selbst berichtet 6 d& Beöc eußbc einev dyiw Aöyw, war von vornherein undenkbar und ist durch den Wortlaut der Überlieferung des Folgenden (pnci yüp 6 Beöc) widerlegt. Ein Urgott, der dem Noüc vorausliegt, muß hier eingreifen. Die Anschauung erläutert sich wieder aus dem von Lactanz Inst. VI 18, 4 zitierten Aöyoc TeAeıoc: bei dem Eintritt der neuen Weltperiode greift der letzte und ursprünglichste Gott, 6 xUpıoc Kai marhp xul Beöc Kal roD rpUTou kai Evöc Beod dnuioupyöc ein (zu ihm wird dort die BouAncıc, tourecrı to Aya86 in Beziehung gesetzt). Das bleibt freilich in unserem Traktat jetzt unklar.

1) Es sind Worte einer älteren heiligen Schrift; das zeigen die weiteren Zitate, 3 21: 6 Evvouc ävdpwroc dvayvwpıcarw Eauröv (övra dBdvarov) und 6 vorcac Eauröv eic abröv xwpei, sowie ferner das umschreibende Zitat in Kap. III (AV) 3 bei Parthey 32, 11: eic 16 ab&dvecdan &v avzrceı Kal mAndUvechan Ev TrArdeı. Damit ergibt sich gegenüber dem vorigen Bericht eine leichte Inkonsequenz, da Gott hier offenbar auch zu den dAoya spricht (vgl. $ 19: kai &mAnduven katü yevoc ta ndvra). Anlaß war wohl die schon von Psellos bemerkte Benutzung des mosaischen Schöpfungsberichtes: avEdvecde kal mAndUvecde Kui mAnpuscate T& Üdara Ev taic Bukdccaıe Kal Tu mereiva mAnduvechwcav Ei ic ne. — Auch in dem späteren Judentum finden sich Sagen, daß die ui£eıc der Tiere erst nach der wizıc des ersten Menschenpaares begannen (vgl. BereschitRabba, übersetzt von Wünsche $. 99).

2) Aus dieser Auffassung ist die im ersten (8. 12 ff.) Kapitel besprochene

4*