Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

80 II. Grundvorstellungen des Poimandres.

werden.) Jetzt herrscht als deöc ToÜ aiWvoc ToUToU, als äpxwv ic eZouciac TOD aepoc (also zwischen Himmel und Erde) der Fürst jener üpxovtec, der Böse’), und selbst die kricıc seufzt und sehnt sich nach der Freiheit. Aber auch ohne die Hoffnung auf jene neue Weltperiode, in weleher die üpxovrec gestürzt und die kricıc erneut wird, hat der Christ schon jetzt gegenüber der trostlosen Leere einer fatalistischen Religion, welche den Zusammenhang zwischen Mensch und Gott lösen muß, das beseeligende Bewußtsein einer unstörbaren Liebesvereinigung mit Gott; jene dunkeln Mächte beherrschen nur das äußere Ergehen, nur sein irdisches Teil; er aber weiß: örı oüre Bavaroc oVTE Zwr], oVTE AyyeAor oVTE Apxai oUTE duväueic, OUTE EVECTWTA OUTE UEAAOVTO, oVUTE Uywua°) oüte Badoc, OUTE KTICIC ETEPÜ duvnceta NuAc Xwpicaı amd TC Ayannce ToD deoü fc Ev XpıcrW ’Incod TW xupiw nußv (Röm. 8, 38). Das wunderbare Wort läßt sieh nur aus dem innersten Erleben, nur aus der Tatsache begreifen, daß Paulus unter dem Druck einer fatalistischen Religion selbst geseufzt hat. Es vereinigt sich trefflich mit jener aus anderer Stimmung geschriebenen, vielbesprochenen Mahnung an die Galater: xai nueic ÖTE Nuev vrmoi, ÜMö TÜ CcToıxeia TOD Köcuou TUEV DEDOUÄWUEVOL.... AANNA TÖTE uEv oUK Eeldötec Beöov EdouAeucate TOIC PÜceı un OUcIV Beoic!)- vüv de yvövrec Beöv, uÄAAoV dE Yvwchevrec uno Beol, TTWC Emicrpepere mikıv Emi Ta Acdevii kai mrwxä croixeia°), oic maAıv Vorstellung mit dem mythologischen Kern verwechselt, der neben ihr in diesen Systemen wirkt.

1) Für den gläubigen Juden war es der Tag, an dem der Messias erscheint. Wer Christi Kommen als das erste Erscheinen des Messias betrachtete, mußte die Aufhebung der eiuapuevn auf seine Wiederkunft verschieben.

2) Vel. I. Kor. 2,6; 15,24; Ephes. 2,2; II Kor. 4,4. Eine zweite, zunächst von der Astrologie unabhängige Lehre von dem Widersacher Gottes und der Seinen wirkt mit ein.

3) Die astrologische Bedeutung von Üywua (Kulminationspunkt eines Sternes und seiner Macht) findet sich auch in den Zauberpapyri (vgl. besonders Dieterich, Abraxas 173, 20). Daneben empfindet Paulus es in der Bedeutung „Höhe“ (vgl. etwa Wessely, Denkschr. d. K. K. Ak. 1888 S. 73 Z. 1154: 6 Tov aidEpa kvarpendcac ueredpw OyWuarı) und bildet danach der Fülle des Ausdrucks halber den Gegensatz wie z. B. Longin mepi Üyouc 2. Ähnlich Vettius Valens in gehobener Rede (oben S. 6).

4) Die naturalis theologia erkennt nur die Götter an, die puceı sind, das ist für Paulus nur der Eine.

5) Sie als Dämonen sind diesem Gott gegenüber mrwx& kal dcdevil, während ihre Diener die rakroi dpönor und die Allmacht dieser „Götter“ preisen.