Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion
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nen, und neben der öffentlichen Gottesverehrung, . ſeinen Ueberzeugungen gemäße Privatgottesdienſte zu halten — in einem ſolchen Lande iſ wahre Neligionefreyheit, — Hieraus ergiebt ſich ſogltich ihr Gegentheil + der Gewiſſenszwang, welcher in “ zivey Fällen ſich äuſſert,
A, Die erſte Art des Gewiſſenszwanges oder Stöhrung der Neligionsfreyheit befindet ſich da, wo Mégenten ſichs anmaſſen, über die Religion ihrer Unterthanen befehlende (Seſeze ¿zu geben oder von ils ren ſtſ> genannten Konſiſtorien geben zu laſſen. Bew. fehlen ſoll und darf der Regent in Religionsſachen. gar nichts. Religion “iſt, wie alle Vorſtellungen und Urtheile der Mevſchen, gar fein Gegenfgnd dex Geſezgebenden Macht , ſoferne dieſelbe poſitive Vorſchriften. zu ertheilen- berechtiget iſt, Jeder Unter than fan von Gott glauben, was er will, JedexMeuſch kän ſeine Vorſtellungen ſagen und mittheis len, mie er will, Jeder Menſch kan ſeine Gottheit verehren, wie e will. Der Staat hat ihm darúber nichts zu befehlen: und fein Regent, wenn ex niht die Grâäusen ſeiner Gewalt überſchrèiten will, iſt befugt, ſeinen Unterthanen hierinnen etwas vorzuſchreiben, Es iſ unverlezliches Unterthatnenrecht, Glaubensbekentniß und Gottesdienſt für ſich und ſeine Kinder frey zu wählen und alle Unterthanen Fônnen es von ihrem Landesherrn als Schuldigkeit i : fodern,