Serbien, Rußland und die Türkei
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Nation verſhmolzen haben, ſtehen ſie ſih in der Türkei noh eben ſo \{hroff gegenüber, wie vor 300 Jahren. Und auh für die Zukunft iſ eine ſolche Verſchmelzung unmöglih. Das herrſcheude Volk befindet ſi< eben in der Lage, daß es dur< ſeine Jſolirung dem Uniergange entgegengeführt wird, ‘daß es aber jene niht aufheben fann, ohne -dieſen zu beſchleunigen. Die Herrſher ſind den Unterworfenen fremd, und bleiben ihnen fremd; geſchieden, wie ſie beide ſind, niht blos dur< Sitte und Geſez, ſondern auh im Aeußern, muß es den Unterworfenen leiht werden, ihre Herrſcher zu zählen und ſi< von ihrer geringen Anzahl zu überzeugen, dieſe Rückſicht fann ihnen alſo niht imponiren.
Ebenſowenig iſ eine geiſtige oder ſittlihe Ueberlegenheit der Türken anzunehmen. Jn erſterer Beziehung haben ſie wenigſtens nihts vor den unterworfenen Völkern voraus. Beide „greifen niht in die allgemeine Bewegung der Geiſter ein. Indeß findet doh ein Unterſchied ſtatt. Die Unthätigfeit der Türken entſpringt aus der Erſchöpfung des Greiſenaltersz die Bildung des Jslam hat ihre Bahn durchlaufen, hat Alles producirt, was ſie in ſi<h hatte. Jegt iſ ſie abgeblüht,