Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)

A

Metternich a cru ne pouvoir se dispenser de nous remettre lors de mon passage par Rastadt n’étoit qu’une pure formalité diplomatique, par la quelle ce Plénipotentiaire Impérial n’a jamais entendu euspendre mon voyage et peut-être encore moins mettre obstacle à mon séjour à Ratisbonne.“1) Jn dieſer Anſicht wurde Bacher noch beſtärkt, als Hügel ſeinen Beſuch vor allen anderen erwiderte. Öſterreich machte auf jeden Fall gute Miene zum böſen Spiel, da Preußen und die auf Frankreichs Gunſt rehnenden Stände doch ſchwerlich Beſchluß gegen Bacher hätten zuſtande kommen laſſen. An Präzedenzfällen fehlte es nicht. „P'appris, Cs. Ms.“, meldet Bacher einige Tage ſpäter, „depuis mon arrivée à Ratisbonne que des agens des Puissances étrangères ont résidé pendant plusieurs années près de la Diette de l’Empire Germanique, sans présenter leurs Lettres de créance, ce qui ne les a pas empêché d’établir des communications, qui quoique non complettement officielles n’en remplissoient pas moins le but de leur missíion. Ge sera à ce que je puis entrevoir la position dans la quelle je me trouverai. “?)

Bacher lebte ſich ſchnell in die neuen Verhältniſſe ein, man zählte ihn zum diplomatiſchen Corps, als ob er in Wirklichkeit Geſandter wäre. Eine große Stüße fand er an dem preußiſchen Geſandten, mit dem er bald auf ſehr freundſchaftlichem Fuße ſtand. Jun ähnliche Beziehung trat er zum Landesfürſten, dem Biſchof von Regensburg, Joſef Konrad IV. von Schroffenberg; ?) ferner zu dem bayriſchen Vertreter Lerchenfeld und zu dem Württemberger Sectendorff. ©) Dem Fürſten von Thurn und Taxis ſchuldete er für disfrete und raſche Erledigung ſeines Briefverkehrs großen Dank, beſonders da er ſih anfangs auf die weniger raſche Vermittlung der Briefe durch vertraute Kaufleute wie den Bankier Frey in Regensburg angewieſen geſehen hatte. °) Steigenteſch, der Geſandte des Kürfürſten von Mainz und zugleich Direktorialgeſandter am Reichstage, hatte von ſeinem Herrn die ſpezielle Weiſung erhalten, mit Bacher ſchriftlich und mündlich zu verkehren, ſo oft dies Frankreich für nötig halte.°) Aber auch die anderen Stände nahmen feine unfreundliche Haltung gegen ihn ein, ſondern faßten ſeine Sendung auf, wie ſie gemeint war: ihnen die Annäherung an die Politik der ſieg-

1) Bacher an die Geſandten in Raſtatt, 7. pluv. VI. Strbg. Kop. 1 28/29.

2?) Ebenda und 12. pluv. B. an M. A. Strbg. Kop. 1, S. 36. Bacher führt dem früheren franzöſiſchen Reichstage de Verjies, Comte de Crecy als Präzedenzfall an und deſſen Note vom 2. Il. 1682.

3) Bacher an Talleyrand, 9. pluviòse VI. Strbg. Kop. 1, 31/35.

©) Bacher an Talleyrand, 7. pluv. VI.: (Se>endorff), „qui passe pour le minislre le plus instruit et le plus généralement estimé de toute la Diette.“ Strbg. Kop. 1,30.

5) Bacher an Talleyrand, 1. pluviôse VI. (Nürnberg) Strbg. Kop. 1, 19 und Bacher an General Foubert 20. thermidor VI. Strbg. Kop. T, 308. [durch Vermittelung der Kaufleute Servien und Denant, Franffurt.]