Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)

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Rechtfertigung in den Tageszeitungen abdru>en.!) Bacher vermittelte gern. Am 21. Februar begleitete er das Reſkript mit empfehlenden Worten über die Lage des Kurfürſten und über ſeine Abſichten: „On m'a assuré, C. M., que l’Electeur de Bavière éprouve les regrets les plus vifs de n’avoir pas exécuté la Convention d’armistice et de Neutralité que s0on Ministre avoit conclu avec le Général Moreau. En payant la somme stipulée par cette Convention, il auroit pú traîter directement avec le Gouvernement françois des indemnités qu’il a à prétendre pour la partie du Palatinat située sur la rive gauche. — Les Autrichiens ne lui ont sû aucun gré de cet acte de complaisance et n’en ont pas moins vécu de réguisitions et traîté la Bavière en Pays conquis. Ce Prince cherche dans ce moment à reparer la fausse speculation qu’il a faite mais il ne sait comment s’y prendre pour trouver accès prés du Directoire Exécutif.“?) Der Eindru> des Reſfripts auf die franzöſiſche Regierung wurde durh die Berufung der beiden Prinzen nach München weſentlich verſtärkt, während Öſterreich dur ſie um ſo mißtrauiſcher wurde. ®) Die diplomatiſchen Beziehungen wurden daraufhin wiederhergeſtellt, obwohl die Republik weit entfernt davon war, dem Umſchwung rühaltlos zu vertrauen. Dafür war ſie dur< die Nichtvollziehung des Pfaffenhofener Vertrages zu ſehr enttäuſcht worden. „Die Folgen desſelben blieben bis in die Regierungszeit Max Joſefs hinein fühlbar und traten bei allen Gelegenheiten und in Momenten, wo die Unterhandlungen im beſten Gange waren, hindernd in den Weg.“ +“) Jm März teilte Lerchenfeld Bacher mit, daß Bayern bei den franzöſiſchen Geſandten in Raſtatt angefragt habe, ob ein bayriſcher Geſandter in Paris dem Directoire angenehm ſei. Darauf ſchi>te au< Frankreich einen Agenten, Alquier, nah München. Bachers Anteil an der Angelegenheit war damit erledigt.

Gegen jede Änderung der Reichsordnung wie gegen jedes Vordringen des franzöſiſchen Einfluſſes wehrte ſich die rü{ſtändigſte Gruppe der Reichs= | ſtände, der reihsunmittelbare Adel. Zugänglicher zeigten ſich die geiſtlichen | Fürſten, obwohl ſie dur<h Frankreich im Augenbli> viel ſtärker bedroht wurden als jener. Freilich ſträubten auch ſie ſich dawider, thre Souveränität zum Opfer zu bringen. Aber wenigſtens einige räumten ſhon zu Beginn des Kongreſſes ein, daß es keinen Widerſtand gäbe, wenn die Säkulari-

9) Observations de Mr. le comte de Lerchenfeld, Ministre de lElecteur Palatin à la Diette de lEmp. Germ. sur la réclamation faite par son Souverain des bons offices du Roi d’Angleterre, comme Electeur d’Hannovre et comme Co-Etat de lEmp. 3. ventôse VI. Strbg. Kop. I, 80.

2?) Bacher an Talleyrand 3. vent. VI. Strbg. Kop. IT, 79/80.

s) Vergl. Du Moulin Etart, Bayern uuter dem Miniſterium Montegelas I.

4) Ebenda 44 ff.