Theobald Bacher : ein elsässischer Diplomat im Dienste Frankreichs (1748-1813)

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qui a déjà plusieurs fois et inutilement demandé communication de la Convention du 11 frimaire an VI.“1)

Dieſe erſte Betätigung Bachers als Geſchäftsträger, der öffentliche Proteſt auf dem Reichstage gegen die Salzburgiſche Note, machte das Maß des Zornes der Öſterreicher voll. Sie bemerkten auch, daß ſeine ſtille Wirkſamkeit gegen die Zulaſſung der Ruſſen einige Stände allmählich beeinflußte. Ein Bulletin de Ratisbonne vom 8. März 1799 in Bachers Aften rühmte ihn deſſentwegen: „Zur les insinuations que le Cit. Bacher a fait faire aux Chefs des différentes villes libres Impériales, que les familles patriciennes repondroient des changements faits aux 1° instructions données à leur députés à Ratisbonne, ils ont de nouveau reçu lVordre de voter pour la paix et de suplier S. M. Impériale de vouloir bien faire disparoitre les obstacles qui peuvent s’opposer à la Conclusion de la paix.‘“?) Am Tage darauf machten die Öſterreicher Bachers Treibereien cin Ende: Erzherzog Karl verjagte ihn aus Regensburg.

Wenn wix Bachers Berichte über ſeine Vertreibung aus Regensburg leſen, überkommt uns das Gefühl, als ob ſie der völkerrehtswidrigſte Akt der Weltgeſchichte, und ihr Opfer vollkommen unſchuldig geweſen ſei. Aber die Dinge lagen ſicherlich anders. „Man muß ih vergegenwärtigen“, ſchreibt ein neuerer Geſchichtsforſcher, „welche Umtriebe im Frühjahr 1799 von den Franzoſen in Szene geſezt wurden, um namentlich die ſüddeutſchen Staaten gegen den Kaiſer zu verhezen, und wie alle dieſe Fäden in den Händen der tro des Ausbruches der Feindſeligkeiten noh immer in Raſtatt anweſenden franzöſiſchen Geſandten zuſammenliefen. Jm faiſerlichen Lager mußte ſich die Anſicht feſtſezen : So darf es nicht fortgehen ! Dieſen Friedensgeſandten, die nur den Krieg ſchüren, muß das Handwerk gelegt werden! Unter dieſen Umſtänden konnte es aber in der Tat fraglih erſcheinen, ob Geſandte, die in Wirklichkeit den Dienſt von Spionen und Aufwieglern verrichteten, auf die völkerrechtlih zugeſicherte Unverleßlichkeit noch Anſpruch zu erheben hätten?“?) Was hier von den Geſandten in Raſtatt geſagt wird und uns erklärt, wie es ſ<ließli< zum Raſtatter Geſandtenmord kam, das trifft auf Bacher genau ebenſo zu.

Am 6. März 1799 ließ der Co-Commiſſar Hügel, wie Bacher meinte, auf Anſtiſten Pagets, des engliſchen Hauptagenten in Regensburg, bei Steigenteſch anfragen, ob der Reichstag in der gegenwärtigen Lage nicht einen Beſchluß faſſen wolle, der Bacher aus Regensburg verweiſe. Steigenteſch verwahrte ſich gegen das Anſinnen. Hügel erklärte ihm nunmehr, der Kaiſer

1) Bacher an Talleyrand 16. venlôse VII. Strbg. Kop. 1, 568.

a OLE 7 À 18, ventôse VII. a „1, 570, Bulletin de Ratisbonne.

3) Seeliger, hiſtoriſche Vierteljahrsſchrift 1900, Heigel S. 480.

Straßburger Beiträge. II. 1. } 5