Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht

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Hake aufwärts bis über die Wade mittelſt Schnürlöcher feſt angezogen waren, nebſt Opanken*) \{<loſſen den Reiſeanzug. Ein Piſtol im Gürtel und eine lange albaneſiſche Flinte über der Schulter ſollten nöthigenfalls gegen feindliche Angriffe uns ſ{Ügen. Der Pandure ergriff den Zügel, ſeines Saumthieres und ohne Aufenthalt wanderten wir auf der guten ‘Landſtraße nah Budua dahin.

Uebrigens ſah neben dem Panduren die hohe robuſte Figur Petrarcas auch unternehmend genug aus. Sein großer Bart und ſein langes ſchwarzes Haar kräuſelten ſh in ungezwungenen Loken um die ernſten Geſichtszüge, welche unter einem unvergleichlichen Strohhute, wie es ſchien, einer Reliquie alter Zeiten, verde>t waren. Die gelbe Farbe deſſelben- war in viele Nüancen verſchoſſen; Knie und Bulten des obern Theiles zeigten die verſchiedenen Windesrichtungen, welche über ihn fortgeſtrichen waren und das Band und die Schleife erſeßten Löcher, welche wegen des dunkeln Haares um ſo ſ{wärzer und tiefer erſchienen. Die Krempe nahm durch alte Praxis willig jede Form gegen die zudringliche Sonne an. Den in Blau und Grau ſchillernden \{<warzen Sommerro> durchbrachen an einzelnen Nähten und an den Ellenbogen weiße Stellen , die, wie die Hoſen, mit Nächſtem dem Schneider zugedacht ſchienen. Jch mußte ihn oft von Kopf bis zu Fuße betrachten, denn noch begriff ich nicht, wie ih ſo mit ihm in Montenegro bei Hofe erſcheinen ſolite. Dennoch überzeugte ih mich ſpäter, daß das beſchriebene Coſtúm ganz zwe>mäßig gewählt worden war.

Scagliari ließen wir bald hinter uns zurli>. Es iſt eine von den vielen re zenden Landſchaften, die um den Buſen von Cattaro liegen und bildet das Ziel der täglichen Spaziergänge der Cattarenſer, welche unter den ſchattigen Bäumen und zwiſchen den Wohlgeru<h duftenden He>en der Umgebung Schuß vor den ſtechenden Sonnenſtrahlen und Erholung von der drückenden

cúü>lings auf der Wade übereinandergelegt und mittelſt einer durch eine

Reihe meſſingner Oeſen gezogenen Schnur enge anſchließend befeſtigt

werden. Die Füße ſind entweder nat oder ſind mit beſonderen Sok-

Fen bekleidet, über welhe wiederum die Opanken feſtgeſchnürt werden. X) Siche S. 10 die Anmerkung. þ