Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht

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nicht zu ‘viel ſein würden, hatte er ſich neue Schuhe angeſchafft. Dieſe, etwas zu enge und noch ungelenk, verurſachten ihm, theils durch ihren Dru> viel Oual , theils viele Noth, wenn ſie in den Riten der Felſen ſte>en blieben. Aus Mitleiden für das Saumthier hatte er ſelbſt noch den Speiſekorb zu tragen übernommen und wankte nun ſ{werfälligen Ganges auf dem ungewohnten mühſeligen Pfade dahin. Der rüſtige, berggewohnte Pandure aber, wie ſchwer auch er, gleih uns aufathmete, wie oft auch er, wie wir, ſich gezwungen ſah, anzuhalten um neue Luft zu ſ{<öpfen" und den ſtrömenden Schweiß zu tro>nen, trieb dennoch fein ſalkhaftes Spiel mit ihm. „O Patriarca, 0 Patriarca“ rief er eläglich von den erflimmten Riffen in die Tiefe hinab, bis endlih auch ihm das Scherzen verging und er im vollen Ernſte ſeufzend gegen die grauen Felſen hinaufblicête mit ſehnſüchtigem Verlangen, daß er und ſein keuchendes Roß ſie erſt überſtiegen hätten. Das arme Thier mußte gleich uns jeden Fußtritt ausſuchen und raffte ſich dann ſtoßweiſe von Stein zu Stein, indem es immer wieder nah wenigen Minuten von ſelbſt ruhte um Luft zu holen. In einzelnen Blöcken, die um ihrer noh erträglichen Lage willen am bequemſten zu überſteigen und deshalb von den Reiſenden am häufigſten erwählt worden waren, hatten die Hufe der Maulthiere förmliche huf=artige Löcher ausgetreten und dieſen Spuren folgte denn auch das unſcige am meiſten. Solchen Weg hatte ih mir nicht getráumtz das Klimmen und Klettern nahm kein Endez ja, ſo weit ih ſehen fonnte, ſchien es ärger zu werden.

Mitten unter aſchgrauen Felſenriffen , die ſih zur rechten Seite unabſehlih, zur linken aber auh ſo hoch aufthürmten, daß jeder freie Blick benommen wurde, hatten wir vor uns noh cinen Gebirgsſattel zu überſteigen, hinter welhem dann ein neuer Bergrücken ſich erhob, und wir eilten deshalb ohne Aufenthalt weiter, um nur erſt Hofrath von Tſchefkin einzuholen, der, wenn auch beritten, zwar an ſich auf den Bergen um nichts ſchneller als wir fortkommen konnte, doch aber {on früher auf der Ebene einen bedeutenden Vorſprung gewonnen hatte. Auf dem erwähnten Gebirgsſattel endlich angelangt, fanden wir etwas begrüntes Weideland, den lebten Theil des Oeſterreichiſchen Gebietes. Gerade dies war eine der verhängnißvollen Stellen, welche an der