Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht

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sSrachten, der Poſtgüter und Briefe, wie die Sanitäts -, Oekonomie - Angelegenheiten u. \. tw. oblagen. Schon von Wien aus war ich an ihn empfohlen worden und nicht genug kann ih die große Gefälligkeit rühmen, mit der derſelbe ſowol auf der Hinals Rüreiſe durch das fremde Dalmatien ſich. meiner annahm. *) So verging mit verſchiédenen Geſprächen, mit Lectüre über Dalmatien, mit Führung des Tagebuches und Berathſchlagungen über mancherlei Reiſeeinrichtungen der Tag ſchnell, ‘der ærſte, den ih ganz auf dem Meere zubrachte. Die Jnſeln Scardizza und Maon ſahen wir Nachmittags; Puntadura gegen Abend und in der Dunkelheit um 10 Uhr eilte Mitrowsky in dêm ‘Canale di Zara’der Dalmatiſchen Gouvernements - Hauptſtadt gleichen Na‘mens, wo wir nächtigen wollten, im Fluge entgegen. Jn wenigen Minuten wurde zum Zeichen unſerer Ankunft auf dem Schiffe geläutet und alsbald legte daſſelbe neben der Stadt bei, von der ein bewegtes Treiben zu uns herüberſchallte. Beſuche zu machen war es ſchon zu ſpät geworden und ich gab deshalb nur an den unſer Schiff inſpicirenden Sanitätsbeamten Herrn Zandri (geſpr. Sandri, wie Zara = Sara U. \. ww.) œein Empfehlungsſchreiben ab, indem wir jede weitere Begrüßung bis auf den folgenden Tag verſchoben.

Am frühen Morgen, nachdem ich aus der Cajüte auf das Verde> getreten war, ‘richtete ih meine Blicke auf die Stadt. Unſer Schiff lag derſelben zu nahe, als daß ich eine umfaſſendere Anſicht hätte gewinnen können. Ringsum die Gebäude zog ſi eine ziemlich bedeutende Mauer und nur ein Plab gegen das Sanitäts-Amthaus hin hatte ein gemüthlicheres Anſehen. Ueber die Mauern hinaus ragten Häuſer mit niedrigen, düſtern

*) Stets werde ih mi<h mit Dankbarkeit meiner verehrten Gönner und Freunde in Wien erinnern, welhe mih mit Rath und That auf ‘das Geeignetſte zu der Reiſe nah Dalmatien unterſtüßten. Herr Profeſſor Endlicher, Director des KK. botan. Gartens wandte mir au dem Ende ſeine Freunde in Gräß und Trieſt zuz Hetr Or. Fenzl, Cuſtos am KK. maturhiſtoriſ<hen Muſco, der auch für meine Reiſe nah Oberitalien mit der aufopferndſten Theilnahme für mich ſorgte, bahnte mir durch die kräftigſte Fürſprache den Weg nach Dalmatien und auf Herrn He>el’s, ebenfalls ‘Cuſtos am KK. Muſeo, gütige Empfehlungen nahmen mich ſeine dortigen Freunde wohlwollend auf. 1*