Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

242

Nach Prisrend.

Zwölf Stunden îm Sattel, — Im Han von Kremaz. — Díe alte Vezierbrücke. — Der ſchwarze und der weiße Drin. — Díe Kula Ljumele. — Ein wildreíches Jagdgebiet. — Eín reſoluter Tſchauſch. Schlafſucht und Boffmannstropfen. — Dani Laſchít. — Der böſe Blíck“.— Hllerleí Wetterregeln und „Vorbedeutungen“.— Díe türkiſche Überlandpoſt. — Der Überfall unſeres Konſuls Prohaska Hnlaf zu Dſchawíd Paſchas drítter Expedition. — Ln Prísrend — am Ziele ? Es wurde dunkle..Naht, und das ſelbſtgeſlelte Ziel

der heutigen Tour wollte ſi<h no< immer niht zeigen. Wir waren bereits fünfzehn Stunden unterwegs, davon zwölf Stunden im Sattel, und unſere albaneſiſhe Begleitung, vor allem unſer Dolmetſh Pater Michael, fing an, müde und ungeduldig zu werden. Auf meine wiederholten Vorſchläge, wir möchten am Ufer des Drin in dem dichten Walde übernachten, dur welchen uns der Weg führte, wollten die tapferen Arnauten abet auh nicht eingehen, und ſo mußten uns denn die armen Pferde weiter tragen, bis wir endlih einen elenden türkiſchen Han, den Han von Kremaz, erreichten. Dieſer Ritt durch den dunklen Wald war deshalb niht gerade angenehm geweſen, weil man keinen Augenbli> ſicher blieb, ob nicht das Pferd über einen Baumſtrunk ſtolpern werde, weil man jede Minute darauf gefaßt ſein mußte, in eine der weit ausgewaſchenen Spalten zu ſtürzen, die fih immer wieder ganz unvermittelt vom Flußbette her ins Land , zogen. Vor unſerer Karawane einherreitend, hörte ich plöglih von einem Felſenvorſprung rechter Hand her ein