Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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dies als gute Vorbedeutung für den genannten Namen und umgekehrt.

An dieſem Vorabend wirft man auh eine mit Wolfsmilch beſte>te Erdſcholle wider die Haustüre, damit das Melkvieh reihli<he Milch gebe. Am Morgen des 1. März ſ<lägt man Menſchen und Vieh mit einem Kornel= kfirſhenzweig, was der Geſundheit ſehr zulräglih ſein ſoll und wäſcht ſi< mit Wein, um den Sommer über niht vom Ungeziefer geplagt zu werden, zu welchem Ende man auh an jenem Morgen, einen Floh an eine neue Nadel ſpießt. Dann bindet man den Kindern zum Schuve gegen die Sonne einen dreifarbigen Faden als Armband und Halsband um, und zieht auch einen ſolchen ¡Faden längs der Schwelle der Haustüre. Ferner nähen ‘die Weiber ſehr emſig an einem zuſammengewielten | Lappen und wenn man ſie fragt, was ſie da machen, ‘ſo antworten ſie: wir nähen die Peſt, Schlangen und Krankheiten ein.

Der 29. und 30. März und 1. April heißen die Alten; bis dahin hält man ſi< no< niht ſiher durch den Winter. Wenn er ſih aber an dieſen Tagen fühlbar macht, ſo wird die Schuld den alten Weibern zuge= ſchrieben. Statt des deutſchen Altweiberſommers finden wir alſo in Albanien einen Altweiberwinter.

Der erſte Tag der großen Oſterfaſten fällt ſtets auf einen Montag; er wird Mäuſemontag genannt. An dieſem Tage enthält man, ſi<h außer den firhli< verbotenen Speiſen auh allen Gemüſes.

Am vorleßten Samstag dieſer Faſten, welcher Sankt Lazarustag heißt, ziehen die Knaben verkleidet und mit

— Schellen behangen von Dorf zu Dorf. Jeder Trupp bez

ſteht in der Regel aus ſe<s Köpfen; einer trägt einen Korb, in dem er die geſchenkten Eier ſammelt; ein anderer hält einen Diſtillierhelm, den ex als Trompete benüßt, und ein dritter iſt als. Braut verkleidet.