Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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beigeſchafft werden fann, daß dieſe Bahn in Betrieb ge= ſet zu werden vermag. Und das aus folgenden Gründen: Vor allem werden es die Arnauten des Hochlandes gar niht dulden, daß eine geordnete Traſſierung der ge-= planten Bahnlinie vorgenommen wird. Man macht ſih kaum einen Begriff von der eiferſüchtigen Aufmerkſamkeit, | mit der die Malzoren darüber wachen, daf ihr Gebiet ¿niht zum Gegenſtand irgendwelcher „Vermeſſungen“ ge\ macht wird. „Vermeſſen“ heißt bei ihnen, das Land verteilen, Grundlagen für irgendwelhe Steuern und Abgaben ſchaffen, eine Annexion des angeſtammten Beſizes vorbereiten. Solche Vorbereitungen beantworten ſie auf alle S Salle mit Pulver und Blei. Es würde eine ſtarke Truppenmacht erforderlich ſein, die Arbeiten einer Traſſierung8= tommiſſion zu ſ{<hüßzen; in die Malcija aber mit einer geſchloſſenen Truppe einzudringen, iſ unmöglich, wie mir beſonders kompetent Dſc<havid Paſcha, wenn au< widerwillig, beſtätigen wird. Von Priſhtina bis Djakova und Prisrend, dann von Vrisrend bis Spaſch wären unter Aufwand großer Mittel und na< vielem Blutvergießen die Vorbereitungen, für einen Bahnbau denkbar. Ebenſo würden ſi<h auf der Stree SkutariSan Giovanni di Medua und Durazzo keine unüberwind= lichen Hinderniſſe geltend machen. Aber von Spaſ ch auf einem Schienenmnege bis in die Ebene der Zadrima zu gelangen, iſt unmöglich. Denn einesteils würden ſi<h ab Spaſch die UNge= berdigen Hochländerſtämme jedem Verſuh eines Bahn= baues mit bewaſfneter Hand widerſeßen, anderſeits aber ſind auh auf dieſer Stre>e Spaſh—Skutari die Terrainſchwierigzkeiten geradezu unüberwindli<h. Es iſt nämlich ein großer Jrrtum, anzunehmen, daß es möglich | ſein könnte, die Bahn durhwegs dem Flußlaufe des | Drin entlang zu bauen. Bei Spaſch tritt dec Drin in