Allgemeine Grammatik der türkisch-tatarischen Sprache : aus dem Russischen übersetzt und mit einem Anhange und Schriftproben

220 Dritter Theil. Syntax. Zweites Capitel.

Erklärungen und Anmerkungen.

$. 123. Wenn die Wörter ‚!o und _3»= in ihrer Eigenschaft als Partieipien [siehe Seite 103] *) das Affıx des Possessivpronomens erhalten [s. Nr. 270], so wird die Fragepartikel 4% vorzugsweise vor dem unregelmässigen Substantivverbum ,> gesetzt; z. B. وار كمودر‎ 156 61 dir, oder hast du das, wovon gesprochen worden ist?

$. 124. Wenn sich die Fragepartikel auf verschiedene Personen, Gegenstände oder Arten bezieht, so gebrauchen die Türken und Tataren die Partikel مو‎ ganz so wie die Russen ihr au, d. h. vor den Verben, unmittelbar nach dem Nomen. In diesem Falle entspricht „+ — s»* oder >2— sAl dem Russischen au-an, au-nau; z.B. HE sa Ad; ist Zeid gekommen oder sein Bruder? [3enap-au Dpumerb MU ero öpamm ?] Sam SS re A; ob Zeid gekommen ist oder sein Bruder, was geht dich das an? [deiap-an npume.n, Gpamıp-Au ero npulIenmb, KAROe meöb ab.10?]

$. 125. Wenn mit dem Nomen Substantivum ein Adjectivum verbunden ist, so wird die Fragepartikel demjenigen dieser beiden Wörter angehängt welches in der Phrase zuletzt steht. Man kann daher nicht sagen (hd BEL sl und (or Xu] ist ein dummer Freund besser, oder ein kluger Feind? sondern man muss sagen (ud أحيرقف‎ : eben so wenig darf man sagen >} umso ete., sondern man muss 50862 دوست أ مف مى‎ 0.

$. 126. Die Fragepartikel wird oft ausgelassen und die Frage nur durch den Ton und die Hebung der Stimme ausgedrückt, wie in vielen andern Sprachen; z. B. (SS & ; Zeid geld, ist Zeid gekommen? oder Zerd geldi, Zeid ist gekommen?

$. 127. Wenn vor dem positiven Verbum das Wort 4? ganz, etwas, oder ;S 2 niemals, jemals, steht, so kann der Satz auch ohne

Zusatz der Fragepartikel ein Fragesatz [ u» 4“ au>] sein [s. $. 12]; 2. 18. فيح كورمش سى‎ hast du etwas gesehen? > wird er nie kommen? u. S. w. 1

*) Die Wörter وأر‎ und das diesem entgegengesetzte 3? bilden in den türkischen Dialecten eine Art unpersönlicher Verba [s. Thl. I. Cap. 6.] oder Verba der dritten Person. Näch einer genauen Prüfung aller Fälle in denen.diese Wörter in den verschiedenen Dialeeten gebraucht werden, scheint es mir jedoch am passendsten dieselben Partieipien des Präsens zu nennen, das erste vom Positivum des unregelmässigen Hülfszeitwortes in derBedentung seiend, existirend, das zweite vom Negativum des unvegelm. Hülfszeitwortes, in der Bedeutung nicht seiend, nichtex istirend. Obgleich diese Ansicht manchen Orientalisten auffallend erscheinen kann, so habe ich doch diese Würter in meiner Grammatik als Partieipien aufgenommen.