Allgemeine Grammatik der türkisch-tatarischen Sprache : aus dem Russischen übersetzt und mit einem Anhange und Schriftproben

Vom Nomen. 27

komme was komme, Rejichthum erwerben,‘“ denn deine Erwartung könnte vielleicht nicht in Erfüllung gehen. Ueberhaupt, wenn du auch Reichthum erlangst, so wiegt es doch nicht das auf, dass man unter dem Namen „‚Verräther an seinem Herrn, ‘‘ einen schlechten Namen habe. Ferner, das Vermögen welches du im Dienste eines ungerechten Königs erwirbst, gleicht einer wohlriechenden Blume, deren Leben kurz ist und die nicht bis zum Abend bleibt, sondern verwelkt; denn solches Geld bringt keinen Nutzen. Wie Salz, welches zergeht, so schwindet es dahin. Wenn du aber mit Treue und Ergebenheit im Dienste, mit Genügsamkeit, als einer der einen guten Namen hat, geehrt und treugesinnt bist, dann wird auch Gold und Silber dir nicht fehlen, weil die Achtung welche aus soleher guten Aufführung entspringt, ein grosses Capital ist, das seinen Besitzer nicht erniedrigt. Wenn du ein solches Capital besitzest, so lasse dasselbe nicht aus unbedeutender, thörigter Habgier aus der Hand, denn so lange ein Capital in der Hand ist, kann man auf Gewinnst und Verdienst hoffen, hat man aber das Capital aus der Hand gegeben, so hält es schwer dasselbe wieder zu erwerben. So lange du im Dienste des hönigs bist, hüte dich vor Verrath, besonders wenn er dich hat zu Ansehen gelangen lassen; denn Untreue ist der Grund der Entfernung von der Macht. Bevor du den König der dir Gutes gewünscht hat verrathen kannst, wird Gott, der gepriesen sei, dieses Glück von dir nehmen und du wirst vor der Welt verachtet sein.

VIERTES CAPITEL.

Fon Nomen.

75. XLV. Im Türkischen giebt es weder einen Artikel, noch eine Bezeichnung des Genus. Man sagt ‚1d;s5 g’uzel er, der schöne Mann; wysel;s5 g’uzel ’awret, die schöne Frau; „IJ4s5 guzel ew, das schöne Haus. Um das Geschlecht zu unterscheiden, bedient man sich, wenn von vernünftigen Wesen die Rede ist, der Wörter =») ogul, Sohn, Knabe; # kiz, Mädchen; wenn von Thieren, der ‚Wörter JS,} erkek, Männchen; ‚s> disi, Weibchen.

7A. In arabischen Redensarten, womit die Türken, nach Art der Perser, namentlich gern den höhern rhetorischen Stil schmücken , behält man die arabische Femininendung bei, die jedoch nach persischer Weise 7+ 4

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