Archiv für slavische Philologie : Jovanović, »La Guzla« de Prosp. Mérimée

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Kritischer Anzeiger.

Untersuchung fortführen wird, nur möchte ich sie nochmals nachdrücklichst davor warnen, der »Vulgata« ein zu großes Gewicht in allen Einzelheiten beizulegen. BeuthenO/S. Erdmann Manisch. Voyslav M. Yovanovitch docteur de l’université de Grenoble Préface de M. Augustin Filon Paris Librairie Hachette et Cie. 1911. Groß B°, XVI und 566. [Dr. Vojislav Jovanovic, » La Guzla « von Prosper Mérimé e Studie zur Geschichte der Romantik, mit einer Vorrede von A. Filon.] Der Umfang des vorliegenden Buches spannt die Erwartungen hoch genug, und das Buch selbst hält in der Tat mehr als der Titel verspricht. Es ist dies um so angenehmer feststellen zu können, als es sich »bloß.« um eine Doktordissertation handelt, die also aus der Art schlägt, indem sie nicht nur einen künftigen Gelehrten ankündigt, sondern ihren Verfasser mitten hinein in die Gelehrtenrepublik versetzt. Auch schon in dem Geleitworte, das dem Werke mit auf den Weg beschieden wurde, gibt ein bekannter Mériméeforscher dem jugendlichen Verfasser den Ausweis, daß das Doktordiplom in Frankreich von einem ausländischen Schriftsteller »selten auf glänzendere Art und Weise erworben wurde«. Desgleichen hat es für ihn auch in französischen Zeitschriften und Zeitungen, wie vorauszusetzen war, an Lob und Anerkennung nicht gefehlt. Das Buch des Herrn Jovanovic bringt nicht nur die Entstehungs- und Quellengeschichte des Mériméeschen Werkes, seine Schicksale und Wanderungen man wäre versucht zu sagen Abenteuer —, sondern auch die Geschichte des serbischen Volksliedes in Frankreich überhaupt, mit einer weiten Perspektive über den Einfluß des serb. Volksliedes, und des Volksliedes als solchen, auf die romantische Epoche der europäischen Literaturen. Es ist ein Gegenstück zu meiner Dissertation über das serbische Volkslied in der deutschen Literatur (die seither mancher Ergänzungen und Berichtigungen bedürftig wurde), doch auf breiterer Grundlage aufgebaut und fester, um das merkwürdige Mériméesche Werkchen als Ausgangs- und Mittelpunkt, konzentriert. Uns interessiert dieses allerdings in erster Reihe im Zusammenhänge mit dem Volksliede; es soll jedoch nicht unhervorgehoben bleiben, daß auch die Mériméeforschung darin einen willkommenen und wertvollen Beitrag begrüßt. Herr J. soll damit, wie Prof. Filon berichtet, »auf eine erschöpfende und abschließende Weise« eine ganze Reihe von Fragen beantwortet haben, deren Lösung die Mériméeisten »von heute und von gestern» »nur zu ahnen oder halb zu erschließen imstande waren«. Als solche werden angeführt: Worin besteht der literarische Wert der »Guzla«? Welche Stelle ist ihm unter