Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

58 Der Teuſfelsmedikus.

Das wax der Jnhalt von Buxkard’s Rede, und wie ſie ihm auch erſ<ro>œen und erzürnt zuſeßten, er hielt ihnen tapfer Stand und fühlte ſi<h in der endlichen Selbſt= erxlöſung von all’ dem heimlichen Unrecht ſo voll ruhigſter Siegesfreude, daß ihn kein bitteres oder gereiztes Wort erhißte, und keine Cinrede ungeduldig machen konnte.

Den aufgeregt Forſchenden erzählte ex nah und na< treulih, wie das Alles gekommen; wie auh ex ſi< in ſeinen Gefühlen für die liebliche Jſa, die nun in Hubert's Liebe exſt wahres Glü> erkennen lerne, getäuſcht, und wie ſie alle Drei, Kordula, er und Fſa, nur das erſte Auf= fla>ern eines flüchtigen Wohlgefallens in ſ<hwerem Frrthum für die wahre Liebe genommen.

Des Markgrafen Augen ruhten troß der peinlichen Lage, in welche thn Burkard dem Grafen Octtingen gegen= übex brachte, faſt mit Wohlgefallen auf dem Jugend= freunde, der ſo energiſ<h und feſt ſchilderte, wie unmöglich es ihm geweſen, dieſe Liebe in ſi<h zu beſiegen. Hatte do< Antonio ſi<h weder die Zuneigung noh die rechte Hochachtung ſeines fürſtlichen Verwandten zu erringen gewußt.

Auch der Markgräfin anfänglicher Zorn ſank zuſammen; freilich, die Verpflichtung, die ſie Antonio gegenüber hatten oder zu haben dachten, blieb.

Jn dieſe Ueberlegung hinein erſchien dann erqui>t und ausgeruht der alte Ritter; von Neuem gab es unangeneh= mes Erſtaunen und eifriges Ueberreden, bei welchem die fürſtlichen Herrſchaften, faſt wider ihren Willen, Burkard's Fürſprecher wurden.