Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

8 Der Talisman des Weibes.

Begrüßung ausüben werde, äußerte aufrichtig ſein Ver= gnügen, ihn bei ſih zu ſehen.

Inzwiſchen hatte die junge Frau Zeit gefunden, ſich zu faſſen. Mit freundlichem Lächeln bot ſie der ſ{üchtern Nähertretenden die Hand zum Gruß. „Seien Sie mir willfommen !“

Meiſchi> wandte ſi ihr mit gewinnendem Scherz zu.

„So froſtig darfſt Du einer Halberfrorenen, im Schnee beinahe Vergrabenen nicht begegnen , ſonſt thaut ſie nicht auf. I< bin überzeugt, Fräulein Werner bringt Dix troß der ausgeſtandenen Kälte ein Herz voll wärmſter Zuneigung entgegen. Nicht wahr?“

„D gewiß!“ flüſterte Margarethe, die ſchöne Frau ſhweſterlih umfangend. „Und viele Grüße von Tante Käthe bringe ih, ſehr viele und herzliche !“

Jrma drüd>te ihre Lippen leicht auf Gretchen?s Stirn. Unangenehmer hätte ſi< dieſelbe niht einführen fönnen, als mit einem Auftrage der verhaßten Stiſtsdame.

Freiberg verſtand bereits vortrefflich, in Jrma’s Blicken zu leſen. Sofort trat er der Unterhaltung bei, während der Amktsrichter dem jungen Mädchen behilfli<h war, Mantel und Kapuze abzulegen.

„Graf Freiberg '“ ſagte Irma leichthin, mit einer gewiſſen Spannung Gretchen?s Aeußeres überfliegend. „Ein Greund unſeres Hauſes — und ſehr erfahren in allen ſ<hönen Künſten! Sind Sie muſikaliſch?“

„Aber Jrma,“ fiel Meiſchi> abermals ſcherzend ein und zwar mit der ganz beſtimmten Abſicht, Margarethe nicht unter die Botmäßigkeit der jungen Frau zu ſtellen,

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