Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

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Roman von Georg Hartwig. 47

zurü>. — Nun, freuen Sie ſih niht,“ fragte er beinahe ungeduldig, als er Spuren eines ſtandhaft verborgenen Schre>8 feinfühlig erriekh, „aus dieſer ungeſunden Atmo= ſphäre erlöst zu werden ?“

„Und Sie?“ Jhre braunen Augen ruhten voll inniger Theilnahme auf ſeinen Zügen.

„Jh? Sie denken an mi<h? Was für ein gutes Mäd= chen Sie doch ſind!“ Er ni>te ihr zu. „Sie können die Verſicherung mitnehmen, daß ih Jhren Fortgang aufrichtig bedaure. Jn Jhnen ſte>t Anlage zu einem Hausgenius. Doch wo bleibt Jrma ?“

„Jh ſah ſie no< niht!“ erwiederte Margarethe, von ſeinen Worten bewegt. Wie gern hätte ſie jedes Opfer gebracht, das Daſein dieſes Mannes fernerhin in etwas zu erhellen.

„Sie ſ{<läft,“ murmelte ex bitter. Er ſtand auf und näherte ſich widerwilligen Schrittes dem Schlafgemach, Er mußte hHineintreten, denn die niedergelaſſenen Vorhänge tauchten den traulihen Raum in tiefe Dämmerung. War es eine Sinnestäuſhung? Das Bett ſtand unberührt. Da patte ihn eiskaltes Grauen, welches ihn ſ{<hwindeln machte vor dieſer lebten unauslöſ{hlihen Shmach. Seine Hand griff nah einer Stüße — dann lachte er laut auf, daß es Margarethe dur<hſchauerte, und {lug ſi heftig vor die Stirn. „J<h Narr! Jh Vlinder! Konnte es denn ein anderes Ende nehmen? So tief mußte ſie ſinken! Margarethe!“ rief ex plößlih grell. „Sehen Sie, was mein Weib mix angethan — entflohen iſ ſie zu ihrem Verführer! So kommen Sie do< und lachen Sie den