Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

48 Der TFalisman des Weibes.

albernen Ehémann aus! Nein, tröſten Sie mich niht!“ unterbrach ex ſich rauh, als das junge Mädchen aus ſeiner geballten Hand Blutstropfen fließen ſah und ſich fürſorglich bücdte, dieſelben fortzuwiſchen.

„Sie haben ſi<h an dem ſcharfen Pfoſten geſchnitten,“ ſagte ſie ſanft. „Hier iſt Waſſer und ein Shwamm !“

Er beachtete ihre Bemühungen nicht. „Geſtern begrub ich meine Liebe zu dieſer Unwiürdigen,“ ſtieß er abgebrochen Hervor, -,„von Heute ab iſt ſie ganz und gar für mi<h aus den Reihen der Lebenden geſtrichen ! Jh will ihren Namen nicht mehr hören! Mag ſie ſterben und verderben, nieder= ſinken oder emporſteigen, für mich iſt ſie todt, ſ{limmer als todt! Nun zu ihm!“ Entſchloſſen, als habe ex Mar= garethens Gegenwart vergeſſen, wandte er ſih ab und ſchritt hinaus.

Wenige Minuten \päter ſuchte der Amtsrichter den Juſtizrath Dreyſing in ſeiner Wohnung auf. Das Ge= ſpräch zwiſchen Beiden wax kurz,

„Laſſen Sie mich Schritte thun, Jhre unbedachte Frau zu retten!“ ſagte Dreyſing. „J<h fahre augenbli>éli<h na< Kronthal Hinaus!“

„Darum wollte ih Sie eben erſuchen! Nachdem Sie aber Jhren Entde>ungëgelüſten dort Genüge gethan haben, überbringen Sie dem Herrn Grafen meine beſcheidenen bürgerlichen Bedingungen, unter welchen i<h in den Tauſch

zu willigen geſonnen bin, gern zu willigen geſonnen bin, |

Herr Fuſtizrath !“ „Daß ich es ſein mußte, der dieſe verderbliche Annähez rung herbeiführte!“ rief Dreyſing, ſeine künſtliche Haar-

=> a= is Ahl ÉÉN