Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.
Roman von Georg Hartwig. S1
Hände legten, meine ſtolze Zuverſicht zu verhöhnen! J< ſitt unter meinem perſönlichen Mißgeſchi> mindex, als unter dieſem mich unſäglich marternden Bewußtſein!“
„Ein Wink, und ih wäre bei Dir geweſen!“ untexz brach ex ſie erregt.
„Um mich vollends zu demüthigen!“ rief Frmengard, das ſchöne Haupt abweiſend zurüctwerfend. „Nein, dieſes Lebte erſparte mix ein gütiges Geſchi>. Was nun folgt, flingt faſt romanhaft. Lady Milford, feligen Angedenkens, wandelte auh einſt verzweifelnd an den Ufern der Elbe und überlegte, was tiefer ſei, ihr Kummer oder die glißeru= den Waſſer drunten , und ſehen Sie, daſſelbe that auh ih!“
„Jrmengard ,“ rief der Graf erbleichend, „ſage, daß die Erinnerung an mi<h und meinen ewig unheilbaxen Schmerz Dich . von dieſem grauſamen Vorhaben zurlid= Hielt 1“
„Soll ih lügen? Nein “ rief ſie aufathmend, „nicht Liebe zwang mich in das Joch des Lebens zurück, ſondern der Gedanke “ ſie hielt flüchtig inne, dann ſchleuderte ſie die ſchwere Lockenfülle heftig in den Nacken und drückte ihre Hände gegen die Bruſt, „der Gedanke an Hans Meiſchics Triumph, welchen ex neben meiner Leiche gefeiert haben würde! Dazu reichte meine Ueberlegung noh aus in der bitterſten Verzweiflung, daß ih lieber Hunger und Elend ertragen fönne, als ſein Mitleid. Schon die Vorſtellung ſeines unbarmherzigen, hohmüthigen Lächelns, wenn ex ſich übex meine armſelige Geſtalt neigte, jagte mix beleben= den Troß durch das träge rinnende Blut. J< wollte