Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.
Roman von Georg Hartwig. 35
Meiſchi> veranlaßt und den Rechtsgelehrten zu unverbrühli<hem Schweigen über meine Perſon und meinen Aufenthaltsort verpflichtet. Das Lettere ward bald überſlüſſig. Jrmengard Meiſchi> hatte augelitten Garda Menari trat an ihre Stelle. Von Mailand gingen wir nah Paris, die lebte Feile an meine ſpielend erlernte Kunſt zu legen. Hier traf mich der herbe Verluſt des väterlichen Freundes. Nach ſeinem Tode ſtellte es ſich heraus, daß er den Reſt feines Vermögens zu meinen Gunſten verau8gabt hatte. Nach den Lehrjahren trat die Wanderluſt in ihr Recht. Von Paris eilte ih na< Wien, von Wien na Petersburg. Von Petersburg endlich trieb mich mein Stolz hieher. Wie eine Verfehmte hatte ih flüchten müſſen, wie eine Königin wollte i< wieder ein= ziehen, und es iſt mix über alle Erwartung gelungen !“
„Und von jeßt an wixſt Du mix allein angehören “ rief Freiberg glüdberauſcht, „die lauten Triumphe werden in ſtillen Liebesſeufzern verhallen und Deine glänzenden Erfolge in meinen Armen ein ſeliges Ende finden. Was Tauſende entzücéte, Deine Schönheit, Dein Liebreiz, das ſchließe ih fortan in meines Herzens engſten Schrein, Frieden und Liebe wohnen nicht auf den Brettern, zur Schau geſtellt entſ<hwinden ſie nur zu flüchtig. Laß uns die Grenzen der Empfindung in ſüßer Einſamkeit ermeſſen, laß uns zeugenlos begreifen, was Dein Lächeln mir un= begreifli< wonnig malt: ein ſ{rankenloſes Gliüd>!“
Sie erhob ſi< lebhaft, obwohl ſein Arm ſie nicht mehr frei gab, dabei zitterte etwas wie Wehmuth oder Rührung dux ihre reizenden Züge.