Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

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Novelle von E. Merf. 171

fixe Jdee: dem Baron nachzureiſen, trieb ſie vorwärts. Noch ſtand der Zug ſtill; aber eben als ſie die erſten Wagen erreichte, gab der Kondukteur das Zeichen, die Loko= motive vfiff. Ein exſter leiſer Ru> wax ſchon erfolgt. Lächelnde Geſichter blidten aus den Wagenſenſtezn auf die Dame, die mit allen Zeichen der Beſtürzung auf die ge= ſ<lofſenen Thüren bli>te und umſonſt dem Kondukteux zuwinkte, dex mit einem Achſelzu>en, einem „Zu ſpät!“ in ſein Coupé ſprang. Da plößlih wurde dicht vor ihr ein Wagenſchlag geöffnet, helfende Arme ſtre>ten ſi<h ihr entgegen. „Raſch, kommen Sie, mein Fräulein!“ rief eine Stimme ihr auf engliſh zu. Sie ſah nichts als die ge= öffnete Thüre, mechaniſch faſt ſtürzte: ſie auf dieſelbe zu, den Tritt hinan und ſank, von freundlichen Händen unter-= ſtüßt, in die Sammtkiſſen eines Wagens erſter Klaſſe, während der Kuxierzug die Halle verließ.

Das war Alles ſo raſh geſchehen, daß ſie jeßt ganz verblüfft und verwirrt zu dem Reiſenden aufſah und mit einem Schrei der Ueberraſ<hung Maxwell exkannte, der ſie auch ſeinerſeits mit einem erſtaunten Lächeln betrachtete.

„Welch? unerwartetes Zuſammentreffen! Es fuhx mix wie ein Schlag dux< den Körper, als i< Sie erkannte, Fräulein, an ihrer Miene ſah, daß Sie hatten mitkom= men wollen und fich verſpätet hatten; wie freue ih mi<h, daß ih raſ< entſchloſſen Jhnen herein half! Aber wie ſeltſam, Sie hier zu ſehen! Wohin reiſen Sie ?“

„OD, Mx. Maxwell,“ rief Bertha, als ſie ſi<h endlich von ihrer Ueberraſchung genügend erholt hatte, um Worte zu finden, „daß ich Sie treffe, iſt wirklich eine gute Vor=