Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/1

478 Vierte Drdnung: Raubtiere; erſte Familie: Katen.

könne überwunden werden, ſolche zwey Felle zuſammen gemahlet haben. — Æsculapius ſchreibt, daß ſo der Leopard ein todten Menſchen-Kopff erſehe, ſo nehme er die Flucht.“

Wahrſcheinlich {ließt ſih eine große Kate Jnneraſiens, der JIrbis, am nächſten an die Pardel an.

Der Frbis oder Schneeleopard (Felis uncia, F. irbis, TLeopardus irbis und uncia), von Buffon ungerehtfertigterweiſe Unze, in Tibet Zkar, Sig, Satſchak von den Leptſchas Phale genannt, ſteht an Größe dem Panther kaum nach; ſeine Geſamtlänge beträgt etwa 220 cm, die Schwanzlänge rund 90 cm, die Shulterhöhe 60 em. Die Grundfärbung des Pelzes iſt weißlichgrau mit lichtgelblihem Anfluge, wie gewöhnlich auf dem Nü>en dunkler und an der Unterſeite weiß. Die ſchwarzen Fle>en, welche ſich deutlich

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Irbis (Felis uncia). !/10 natürl. Größe.

abzeichnen, ſind auf dem Kopfe klein und voll, am Halſe größer und ringförmig und am Numpfe endlih zu einem Tüpfelring mit dunkler Mitte ausgedehnt. Auf dem Rütten verläuft eine dunkle Linie, welche ſi< auf dem mattſchwarz gefle>ten S<hwanze unterbrochen fortſeßt; auf der Unterſeite ſtehen Vollfle>en. Die kurzen, ſtumpfen Ohren ſind am Grunde und an der Spige ſhwarz, in der Mitte aber weiß, die in vier Reihen geordneten Shnurren teils weiß, teils ſ{<warz.

Schon durch ſeine Bekleidung bekundet der Jrbis, daß er in kälterer Gegend lebt als der Leopard. Seine Heimat iſt das mittlere Aſien bis nah Sibirien hinauf. Ex löſt“, laut ſcriftliher Mitteilung von A. Walter, „den Panther in den turkiſtaniſhen Gebirgen ab, bevölkert den Altai und die ſüdſibiriſhen Stöke, geht durh Südoſtbuchara, den Pamir, Kaſhmir nah Oſten dur ganz Tibet. Aus Perſien melden ihn Blanford und Fin, doh dürfte es ſih hier doh fragen, ob nicht vielleicht eine Verwechſelung mit der E. tulliana vorgelegen, die- [ange Zeit allgemein mit ihm zuſammengeworfen, wodurt es faſt ummögli<h wurde, ſeine Verbreitung abzugrenzen. Die vorwiegend in Kleinaſien heimiſche #. tulliana glauben Danford und Alſton gewiß mit Recht auf eine auffallend helle und