Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3
Saiga: Allgemeines. Verbreitung. 4T5
lanzettförmiges Rü>kenmal in der Kreuzgegend, welches mit gröberen und längeren Haaren beſeßt iſt, hat ſhwärzlihbraune Färbung. Gegen den Winter hin lichtet ſih die Dede, und das Tier erhält dann ein blaſſes, graugelblihes, nah außen hin weißlihes Haarkleid. Bei den Jungen iſt das Haar ſehr weih, über den Scheitel und bis zum Mittelrücen hin bei neugeborenen Lämmern krauswollig, ſeine Färbung graulicher als bei den Alten, auf Scheitel und Rü>en faſt hwarzbraun. Die Länge des erwachſenen Boes beträgt 1,3 m, wovon 11 cm auf den Shwanz zu rehnen ſind, die Höhe am Widerriſte kaum 80 cm, die
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Saïiga (Colus tataricus). !/12 natürl. Größe.
Länge der Hörner eines ausgewachſenen Boes der Krümmung nah gemeſſen 25—80 cm. Das Weibchen trägt ein zweizißiges Euter.
Die Saiga bewohnt die Steppen Oſteuropas und Sibiriens, von der polniſchen Grenze bis zum Altai. Von den ſüdlichen Donauländern und von den Karpathen an begegnet man ihr in den Steppen des ſüdöſtlichen Polen in Kleinrußland längs des Schwarzen Meeres, um die kaukaſiſchen Gebirge, das Kaſpiſche Meer und den Aralſee bis zum Jrtiſh und den Ob, nah Norden hin bis zum 55. Breitengrade. Sie lebt ſtets in Geſellſchaften, ſammelt ſi mit Beginn des Herbſtes aber in Herden von mehreren tauſend Stü>k, welche ziemlich regelmäßig wandern und erſt gegen das Frühjahr hin rudelweiſe nah ihren früheren Standorten zurü>fehren. Äußerſt ſelten ſieht man eine einzelne Steppenantilope; denn auh während des Sommers halten ſih die alten Böke zur Herde. Pallas beobachtete, daß niemals alle zugleih ruhten, ſondern einzelne ſtets weideten und ſicherten, während die anderen wiederkäuend am Boden lagen, ſih auch keines von ihnen zur Nuhe begab, ohne