Charakterologie

138 Medizinijche Typologien

Wollens und der Aufmerfjamfeit und famen damit zu einer automatic funttionierenden Reaftionsweije. Und zwar mühelos!

Die unorganijch Desintegrierten hingegen famen äußerlich zwar zu demjelben Rejultat. Audy fie ijolierten, aud) fie brachten die gleiche Zeijtung zujtande. Aber nicht mühelos und „troden". Sie erreichten die Ifolterung vielmehr nur durch einen durchgehaltenen „Kampf“ gegen die dagegenltehenden Tendenzen. Die Jjolierung wudjs eben nicht organijcd) aus ihnen heraus, es war und blieb wie ein fremder Befehl, nad) dem fie jich richteten, und mit dem jie jich nicht fo folidarifierten, daß fie aus jich dieje Tolierung jelbjtverjtändlicy — organijch — mühelos leijten fonnten. Es fam wiederholt vor, daß fie um Paufen baten, weil es fie erregte, anjtrengte, daß Puls und Atem bejchleunigt wurden bzw. arhythmijch gejpannt und erregt reagierten.

Dieje Zweiteilung aljo na organijh und unorganijch Desintegrierten muß noch binzugenommen werden, um die im Experiment und in der Empirie gefundenen Typen richtig einzuorönen. Der Integrierte ijt dabei als jolcyer immer organijd) jtrufturiert. Da aber jtets eine gewijje Desintegration bejteht, jo gilt diefer Unterfchied dennod für die ganze Sfala der Integrationsgrade. Dadurch wird nochmals deutlich, daß Desintegriertheit an jich nicht verwechjelt werden darf mit einem (wertnegativen) Zerfallen in Einzelfunttionen. Der Ausörud „organijch” ijt darum recht treffend, weil die „Organbildung” ja gleichfalls ein Desintegrationsaft der Natur ijt, aber eben ein „organijcher” (jet in der Bedeutung von „harmonijch”). Das Ganze bleibt no) ein Ganzes. Denn — das muß hervorgehoben werden das Ganzheitliche, die „unitas multiplex“ wird durch die organijche Desintegration nicht aufgehoben, nur die auflöjende Derihmelzung innerhalb diejer unitas multiplex wird abgejtellt. Zugejpitt fönnte man interpretieren: die Einheit bejteht in der Integration wie in der (organijchen) Desintegration, Aber der jtarf Integrierte jhmilzt jeden Querjchnitt zu einer Eins=heit um, während die organijche Desintegration die unitas multiplex, die gegliederte Einheit beitehen läßt.

Der organijc Desintegrierte jtellt ji} ohne Kraftaufwand, ohne Mühe um die Durchhaltung auf die Aufgabe ein, es fehlt die gegenjäßliche Stellung zur Aufgabe; die Derjuchsperjonen folidarifieren jich mit dem Dor= genommenen, die Marime erwäcjt aus einem organiihen Ih-Zujanımenhang. Der unorganijcd Desintegrierte „nimmt fid) etwas vor", und dies iteht herrjchend, aber Ießtlich fremd vor ihm, er orientiert jich an bejtehender Norm, an dem, was „man“ zu tun oder zu lajjen hat. Die Autorität ijt für ihn entjcheidend. Da die Wertung in der Rangordnung des Sollens nicht organijch aus ihm jelbit fommt, fügt er ji in eine objektive Wertrang-